Insekten - das Fastfood Menü der Zukunft
Space10, das Zukunftslabor des Möbelherstellers IKEA feilt am Fastsood-Menü der Zukunft. Ob Insekten-Köttbullar, Käfer-Burger oder grüne Eiscreme: mit den Lebensmitteln von Morgen forscht das Labor an neuen, phantasievollen und nachhaltigen Möglichkeiten und möchte so einen Beitrag zu Umwelt und Gesundheit leisten.
IKEA ist durch sein Möbelhaus-Selbstbedienungsrestaurant einer der größten Systemgastronomen der Welt. Das Zukunftslabor „Space10“ in Kopenhagen, das in Zusammenarbeit mit IKEA futuristische Ernährungsstrategien erforscht, feilt derzeit am Menü der Zukunft. Ob Insekten-Köttbullar, die aus Mehlkäfer als Grundmasse bestehen oder grüne Eiscreme aus Mikronährstoffen – das Fastfood von morgen soll nicht nur gesund, sondern auch nachhaltig sein.
Das Fastfood-Menü der Zukunft
Schon seit längerem testet Space10 zukünftige Ernährungsstrategien. So hat das Labor bereits vor zwei Jahren den „Tomorrow’s Meatball“ eingeführt – ein IKEA-typisches Fleischbällchen, das aus alternativen Zutaten wie Insekten, Algen und im Labor gezüchtetes Fleisch besteht.
Seitdem wurde eine breitere Auswahl an Gerichten entwickelt, die die Art von Nahrung präsentieren, die wir in nicht allzu ferner Zukunft Essen könnten. Oberstes Kredo dabei war nicht nur Gerichte zu entwickeln, die gesund und nachhaltig sind, sondern sie sollten vor allem gut schmecken.
So entstanden diese neuartigen Lebensmittel-Kreationen aus dem Zukunftslabor:
1. Neatballs (Käfer-Köttbullar)
Der Neatball ist das Pendant zu IKEA’s berühmten Köttbullarn. Es gibt ihn in zwei unterschiedlichen Varianten: eine besteht aus Karotten, Pastinaken und Bohnen und die andere aus Mehlwürmern. Um das Gericht zu einer "original schwedischen Erfahrung" zu machen, werden die Käfer-Köttbullar mit Kartoffelbrei, einer speziellen Soße und Preiselbeeren serviert.
2. The Bug Burger (Käfer-Burger)
Aus den Mehlwürmern kreierten die Forscher zudem einen neuen Burger. Neben den Würmern soll er auch aus Pastinaken, Kartoffeln und Roter Beete bestehen. Serviert wird er mit Schnittlauch, Johannisbeeren-Ketchup und Blattsalat, der im Keller des Labors gezüchtet wurde.
3. The Dogless Hotdog (Algen-Hotdog)
Anstelle einer Wurst, ist der mögliche neue IKEA-Hotdog mit einem Bratling aus einer mikroskopischen Algenart ausgestattet. Diese sei besonders gesund, da sie mehr Beta-Carotin als Karotten und im Vergleich zu Spinat den 50-fachen Eisengehalt habe.
4. LOKAL Salad (Salat aus Hydrokulturen)
Der IKEA-Salat der Zukunft wächst nicht im Boden, sondern in Hydrokulturen heran. Das sind Behälter, die den Salat mit allen nötigen Nährstoffen versorgen.
5. Microgreen Ice Cream (Grüne Eiscreme)
Außergewöhnlich und gesund soll auch die neue Eiscreme werden. Diese besteht aus sogenannten Microgreens, das sind Gemüse und Kräuter, die sehr früh geerntet werden. Weitere Zutaten sind unter anderem Waldmeister, Kerbel, Koriander und Sauerampfer und Süße aus Fruchtsäften.
Insekten – das Fleisch der Zukunft
Insekten könnten der Fleischersatz der Zukunft sein. Sie sind nicht nur proteinreich, sondern auch ressourcenschonend in ihrer Herstellung. "Insekten haben generell mehr Protein und sind fettärmer als traditionelle Fleischsorten und sie haben vergleichsweise eine circa 20-fach höhere Effizienz bei ihrer Umwandlung in Nahrungsmittel", erklärte Simon Caspersen, Mitbegründer des Space10-Labors.
Wegen der weitreichenden negativen Folgen des enormen Fleischverbrauchs für Mensch, Tier und Umwelt empfehlen die Autoren des "Fleischatlas 2018“ ebenfalls Insekten zu essen. Laut Fleischatlas ist der Emissionsausstoß in der Rinderzucht 100 mal höher als in der Insektenzucht. Die kleinen Tiere seien zudem besser zu verwerten. Während ein Rind etwa 40 Prozent an essbarem Anteil hat, sind es bei einem Insekt ca. 80 Prozent.
Gibt es die neuen Menüs bald in den IKEA-Filialen?
Space10 arbeitet zwar mit IKEA zusammen, ist aber extern aufgestellt. Die Insekten-Köttbullar und Käfer-Burger wird man bei der Möbelkette daher erst einmal vergeblich suchen, konkrete Pläne die Menüs auch in die Filialen zu bringen, gäbe es vorerst nicht. „Es gehe vielmehr darum, Gerichte zu entwickeln, die gut aussehen, gut schmecken und gut für Mensch und Planet sind“, erklärte Caspersen.
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Quellen: SPACE10, Bilder: SPACE10_Kasper-Kristoffersen, Text: Meike Riebe
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