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Beeren sammeln
Nahrung aus der Natur

Wilde Beeren sammeln: Worauf muss ich achten?

Beeren sind pur oder in Desserts, Getränken und Marmeladen ein Genuss. Und dabei müssen wir sie nicht teuer im Supermarkt kaufen, sondern können sie auch einfach in der Natur sammeln. Mit diesen Tipps werden Sie garantiert fündig.

Wilde Brombeeren sammeln: so geht es am besten

Brombeeren lassen sich meist zwischen Ende Juli und dem Herbst reif sammeln. Wann sie gepflückt werden können, liegt vom Standort, Witterung und Sorte ab. An den Brombeerranken sind dabei nicht alle Früchte gleichzeitig reif, sondern es reifen immer wieder Beeren nach. Reife Beeren erkennt man daran, dass sie eine tiefschwarze Farbe besitzen. Ein weiteres Zeichen für die Reife ist es, wenn sie sich leicht abziehen lassen. Früchte, die noch fester am Strunk sitzen, sollten lieber noch einige Tage dort gelassen werden, bis auch die reif genug sind. Brombeeren eignen sich ideal für das Backen von Kuchen und anderem Gebäck, dem Ansetzen von Säften und Likören sowie zum Einkochen von Marmelade. Natürlich können sie auch einfach frisch gegessen und genossen werden. Beim sammeln der Beeren ist aber auch etwas Vorsicht geboten, da die Sträucher über zahlreiche Dornen verfügen. Um die eigene Haut vor ihnen zu schützen, trägt man deshalb am besten lange Kleidung. Auch Handschuhe zum Schutz der Hände können Sinn machen. Außerdem sollten Schalen oder Körbe mitgenommen werden, in denen die gepflückten Beeren abgelegt werden können.

Brombeersträucher zu finden ist nicht schwer. Sie wachsen häufig an Feld-, Wald-, und Wegrändern, Hecken und Gebüschen. Verboten ist das Sammeln allerdings in Nationalparks und Naturschutzgebieten.

Hier finden Sie wilde Himbeeren

Die Sträucher von wilden Himbeeren können bis zu zwei Meter hoch wachsen und besitzen genauso wie die Brombeeren viele Stacheln. Anders als Brombeeren sind Himbeeren aber im Inneren hohl und lassen sich deswegen leichter vom Blütenboden trennen und pflücken. Man findet die Sträucher in der Regel an Wegesrändern und lichten Waldstücken. Die Himbeere bevorzugt als Standort Plätze im Halbschatten und Böden, die besonders viel Nitrit enthalten. Wegen ihrer Stacheln empfiehlt sich auch beim sammeln der wilden Himbeere das Tragen von schützender Kleidung. Durch ihren leckeren und süßen Geschmack sind Himbeeren eine beliebte Zutat für die Herstellung von Desserts. Aber auch für den puren Genuss der frischen Himbeeren lohnt sich das Sammeln.

Auch die vielseitige Blaubeere gibt es bei uns

Blaubeeren finden sich in Wäldern, die einen sauren und torfigen Boden besitzen. Meistens wachsen sie dort dann in direkter Nähe zu Nadelhölzern. Blaubeeren lassen sich vielseitig verwenden. Egal ob pur, als Blaubeermuffins, in Marmeladen oder zu einer leckeren Soße verarbeitet: Die Beere, die übrigens auch als Heidelbeere bekannt ist, erfreut sich großer Beliebtheit. Wer sie nicht für viel Geld im Supermarkt kaufen möchte, kann sie vielleicht beim nächsten Waldspaziergang entdecken.

Preiselbeeren finden sich in Wäldern

Die roten Preiselbeeren lieben halbschattige Plätze, die sich in kühlen und kargen Landschaften befinden. Dazu gehören zum Beispiel trockene Nadel- und Mischwälder sowie Hochmoore. Häufig findet man sie auch in der Nähe von Blaubeersträuchern. Preiselbeeren enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe und werden gerne zu Marmelade verarbeitet und mit deftigen Speisen kombiniert.

Wie gefährlich ist das Sammeln von wilden Beeren?

Wenn wilde Beeren oder andere Früchte gepflückt werden, sollte man darauf achten, dass sie in einer Höhe hängen, die von Hunden beim Gassigehen nicht erreicht werden kann. Bei Früchten, die auf eingezäunten Kinderspielplätzen, Hinterhöfen, Parks oder auf Friedhöfen wachsen, ist eine Verunreinigung eher unwahrscheinlich und der Verzehr von Ihnen ist meistens sicher. Wenn Sie sich darüber informieren wollen, ob die Flächen, auf denen wilde Beeren oder andere Früchte wachsen, mit Pflanzenschutzmittel behandelt werden, können Sie beim Grünflächenamt Ihrer Stadt nachfragen. Überall in unserer Umwelt finden sich außerdem Schwermetalle wie Blei oder Cadmium. Beeren sind in der Regel stärker damit belastet als Obst, das an Bäumen wächst oder Nüsse. Denn sie wachsen näher am Boden. An viel befahrenen Straßen kann die Schadstoffbelastung ebenfalls höher ausfallen.

Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm!

Immer wieder hört man im Zusammenhang vom sammeln wilder Früchte auch vom sogenannten Fuchsbandwurm. Dabei handelt es sich um einen Parasiten, der im schlimmsten Fall schwere Erkrankungen auslösen kann. Er findet sich im Darm von Füchsen, aber auch von Hunden und Katzen. Durch ihren Kot gelangt er in die Umwelt und kann Lebensmittel wie wilde Beeren und andere Früchte verunreinigen. Am sichersten ist es, keine Beeren in Bodennähe zu pflücken. Allerdings gibt es Sorten wie Heidelbeeren, die fast immer in Bodennähe wachsen. Das Risiko einer Infektion lässt sich hier verkleinern, wenn gesammelte Beeren vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Natürlich sollten auch alle anderen Sorten am besten erst einmal gewaschen werden, unabhängig davon, wo sie gewachsen sind.

Quellen: gartenjournal.net, fittebeere.de, Bundezentrum für Ernährung, WWF, Bildquellen: Kohanov tanitost, RuslanOmega oleghz (EnvatoElements), Autor: Fatma Cevik