Gewürze: Cocktail aus Pflanzenschutzmitteln aus aller Welt
Gewürz ist Gewürz. Denkt man. Denn auch die Gewürze in unserem Küchenregal sind oftmals von Pestiziden belastet. Im Gewürzregal kommt die ganze Welt zusammen – leider nicht nur in puncto Geschmack, sondern auch in Sachen Pflanzenschutzmittel: Bis zu 15 Pestizide stellte Öko-Test alleine in nur einer Packung fest.
Gewürze sind häufig mit giftigen Pflanzenschutzmitteln belastet.
Aufgrund der Ergebnisse in einem aktuellen Test des Verbrauchermagazins Öko-Test sind die meisten Gewürze und Gewürzmischung in unserer Küche nicht chemie- und schadstofffrei. Die Tester haben verschiedene Paprika-, Oregano- und Curry-Marken ins Labor geschickt und Beachtliches in den Gewürz-Packungen entdeckt. Hinzu kam, dass beispielsweise ein «Paprika Rosenscharf» aus Bestandteilen von bis zu drei Kontinenten entstehen kann. Dies können erklären, warum in den Gewürz-Packungen die unterschiedlichsten Pestizide gefunden wurden. Denn in Gewürzen stecken deshalb so viele unterschiedliche Pestizide, weil die Grundzutaten von einer Menge unterschiedlicher Felder auf der ganzen Welt stammen können und teils stark vermischt werden. Ein Gläschen «Paprika rosenscharf» kann so ganz leicht aus einer brasilianischen Paprika-Sorte für den Grundgeschmack bestehen, eine Spur Chili aus Indien für die Schärfe enthalten und eine Prise fruchtigen Paprika aus Ägypten beinhalten. Zudem würden laut Untersuchung die Grundzutaten der Gewürze oft schon in den Herkunftsländern gemischt. Alle mit mehr oder weniger Pestiziden behandelt.
Die Mengen der jeweiligen Pestizide liegen zwar unter den gesetzlichen Grenzwerten. Doch wie gefährlich diese Mehrfachrückstände, also die Kombination mehrerer Pestizide, für die Gesundheit sind, weiß keiner. Die Gefahr ist nicht abschätzbar, meinen die Öko-Experten.
ÖKO-TEST rät Verbrauchern daher, Bio-Gewürze einzukaufen. Der Test zeigt, dass man mit den Bio-Gewürz-Produkten tendenziell auf der sicheren Seite ist. Ein Markenname wie Fuchs,Ostmann oder Wagner schütze dagegen nicht davor, dass man eine pestizidbelastete Gewürz-Mischung erhält.
Nachhaltiger Tipp: Kräuter-Mischungen aus dem eigenen Garten selber machen
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der baut seine Kräuter selbst an. Mediterranes oder typisch Deutsches: Thymian, Rosmarin, Salbei, Petersilie, Dill, Schnittlauch, Schnittknoblauch und die Knoblauchknolle gedeihen bei uns prächtig. Gerade letztere kann als Knoblauchzehen und noch vor den ersten Frösten in die Garten-Erde oder den Blumentopf gesetzt werden. Denn: Knoblauch mag den Kältereiz. Auch alle anderen Kräuter gedeihen im Topf oder Balkonkasten und selbst auf der Fensterbank.
Selbst asiatische Klassiker wie die Chili, das Zitronengras oder das leicht seifig schmeckende Koriandergrün kann bei uns angebaut werden. Werden Chili getrocknet und fein zermahlen, das Zitronengras, Schnittlauch, Petersilie oder Dill eingefroren und mediterrane Kräuter getrocknet so hat man auch außerhalb der Kräutersaison garantiert einwandfreie Kräuter für schmackhafte, gesunde Gerichte parat.
Quelle: OEKOTEST, Bild: Depositphotos/Madllen, Text: JRB