Betreutes Wohnen: Diese Wohnformen im Alter gibt es!
Wie soll das Wohnen im Alter aussehen? Können Sicherheit, Kosten und Lebensqualität miteinander vereinbar werden? Unsere Bevölkerung wird immer älter. Verschiedene Wohnformen sind stärker denn je gefragt. Was Senioren aber auch Angehörige über die Wohnformen wie betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften und häuslicher Pflege wissen sollten.
Überfüllte und überteuerte Pflegeheime, überfordertes Pflegepersonal in Seniorenresidenzen, lange Wartezeiten auf einen Platz im Altersheim: Nicht erst seit der demografische Wandel die Anzahl der alten Menschen in die Höhe schnellen und die medizinischen Fortschritte die Menschen weit über das Rentenalter hinaus fit sein lässt, suchen immer mehr „Best-Ager“ ab 50 Jahren eine preisgünstige und humane Alternative zum Wohnen im Altersheim: In Deutschland werden immer mehr Alters-Wohngemeinschaften und Mehrgenerationenhaus-Projekte gegründet.
Drei Generationen unter einem Dach. Heutzutage eine Win-Win-Situation für Jung und Alt ©iStockphoto
Demografischer Wandel: immer mehr alte Menschen
Es werden weniger Kinder geboren, gleichzeitig werden wir immer älter. Im Jahr 2050 wird nach Angaben des Statistischen Bundesamtes jeder Dritte 60 Jahre oder älter sein. Da steigt auch das Risiko, von Hilfe und Pflege abhängig zu werden. Heute unterstützen in erster Linie Angehörige den Großteil der Pflegebedürftigen. Das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein: Es gibt zu wenig Nachkommen, weil die Geburtenzahlen sinken. Auf Dauer kann der Staat die Lücke nicht füllen. Man sollte daher rechtzeitig über neue Wohn- und Lebensformen im Alter nachdenken, die ein selbst bestimmtes Leben zulassen und auch dann noch tragen, wenn Hilfe und Pflege nötig werden sollten.
Mit zunehmendem Alter spielt auch die Pflege eine zunehmende Rolle. Zuneigung und Vertrauen sind wichtige Faktoren ©iStockphoto
Individuelle Wohnkonzepte für Senioren,
Die meisten Menschen möchten, so lange es geht, in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es neben Seniorenheimen noch gibt, wenn mehr Hilfe oder Pflege nötig wird.
Gemeinschaftliche Wohnprojekte
Das Angebot reicht vom groß angelegten Gemeinschaftsprojekt wie „Schloss Blumenthal“ über ein Mehrgenerationenhaus bis hin zur Plus-Wohngemeinschaft. In selbst organisierten, gemeinschaftlichen Wohnprojekten leben je nach Konzept nur ältere oder auch jüngere Menschen zusammen in einer Miet- oder Eigentumswohnung, einem Haus oder in einer Wohnanlage.
- In einer Wohngemeinschaft hat jeder Bewohner nur sein eigenes Zimmer. Bad, Küche und Gemeinschaftsraum nutzen alle.
- In der Hausgemeinschaft bewohnt jede Partei eine eigene, abgeschlossene Wohnung. Nur die Gemeinschaftsräume sind allen gleichermaßen zugänglich. Das Ideal des gemeinschaftlichen Wohnens ist die gegenseitige Anteilnahme und Unterstützung im Alltag sowie im Krankheitsfall - wenn nötig mit Hilfe von ambulanten Diensten. Langfristig könnte sich aus einem solchen Modell eine selbst organisierte betreute Wohngemeinschaft entwickeln.
Wenn der Opa mit dem Kind einen Ausflug macht, bleibt auch mehr Zeit für Entspannung in Zweisamkeit ©Maria Teijeiro (Digital Vision)
Betreute Wohngemeinschaften und betreute Wohnanlage
In einer Betreuten Wohngemeinschaft oder Wohnanlage leben hilfe- oder pflegebedürftige ältere Menschen in einer barrierefreien Wohnung, einem Haus oder einer Wohnanlage zusammen. Jeder hat einen eigenen Wohn- und Schlafbereich. Das Alltagsleben spielt sich im Gemeinschaftswohnzimmer und in der Küche ab. Jeden Tag kommen Betreuer ins Haus, die die Gruppe beim Kochen, in der Haushaltsführung und bei Gemeinschaftsaktivitäten unterstützen. Ambulante Pflegedienste kommen nach Bedarf hinzu. Die Bewohner erleben einen möglichst normalen, selbstbestimmten Alltag und werden verlässlich betreut.
Betreute Hausgemeinschaften
Als Alternative zum herkömmlichen Pflegeheim hat „Das Kuratorium Deutsche Altershilfe“ (KDA) die Betreute Hausgemeinschaft entwickelt. In der Regel leben hier sechs bis zwölf Bewohner in einer Wohneinheit, die sich auf einem Grundstück oder in einem größeren Gebäude einer Heimanlage befindet. Die Bewohner werden in der familienähnlichen Gemeinschaft von Mitarbeitern des Heimes betreut und haben ein eigenes Zimmer. Für die KDA-Hausgemeinschaft gilt im Gegensatz zur Betreuten Wohngemeinschaft meist das Heimrecht. Das Konzept sieht ein von Hauswirtschaftskräften unterstützten normalen Wohnalltag vor.
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Text: Oliver Bartsch - Titelbild: Depositphotos/HighwayStarz, Bilder: iStockphoto, Digital Vision - (Quelle: test.de, pluswgs.de)