Diese 10 Flüsse ertränken das Meer in Plastik
Unsere Meere ertrinken in Plastikmüll, das ist nichts Neues. Die wenigsten kennen jedoch die wahrscheinliche Quelle dieser Umweltkatastrophe. Millionen Tonnen von Plastik gelangen von den dreckigsten 10 Flüssen dieser Welt in die Ozeane.
Aktuelle Studien belegen, dass Flüsse jährlich bis zu 4 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle ins Meer befördern. Dies entspricht dem Gewicht von ca. 400 Eifeltürmen. Gerade mal 95% dieser gewaltigen Mengen gelangen direkt ins Meer, sondern stammen aus den mittlerweile dreckigsten Flüssen der Erde. Die Zahlen der Plastikvermüllung in unseren Ozeanen sind erschütternd und die Vorhersagen für die Zukunft nicht annähernd entwarnend. Jede Minute landet irgendwo ein Kunststoffprodukt im Meer, Kunststoff, der dort noch eine Lebenserwartung von Tausenden von Jahren hat.
Schätzungen zufolge haben mittlerweile 700 Arten von Meereslebewesen Plastikmaterial aufgenommen. In circa 30 Jahren wird mehr Plastikmüll in den Meeren zu finden sein, als Fische. Seit Jahren wird von Naturschützern nach den Hauptquellen für diese Umweltverschmutzung gesucht, um neue Lösungsansätze für die Verringerung der Meeresverschmutzung zu finden. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf fanden jetzt heraus, dass 10 Flüsse dafür verantwortlich sind, einen Großteil der enormen Plastikmengen in die Meere zu schwemmen.
Vorherige Forschungen kamen zu dem Ergebnis, dass bis zu 2,41 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle über Flüsse in den Ozean gelangten. Weltweit kommen 67 Prozent aus 20 umweltschädlichen Flüssen. Durch die Verwendung eines größeren Datensatzes und die Trennung von Partikeln nach Größe fand die neue Studie heraus, dass Flüsse noch mehr beitragen: Zwischen 410.000 und 4 Millionen Tonnen Ozeanplastik pro Jahr, wobei über 90 Prozent von nur 10 völlig vermüllten Flüssen stammen.
Die zehn Flüsse sind:
In Ostasien:
- Jangtse
- Gelb
- Hai Er
- Perle
- Amur
- Der Mekong
In Südasien:
- Indus
- Ganges-Delta
In Afrika:
- Niger
- Nil
Trotz dieser traurigen Ergebnisse, sehen die Forscher gerade darin eine Chance, die Meere von einem Großteil des Plastiks zu befreien. Da die Verschmutzungen nur aus wenigen Quellen stammen, könnten hier nachhaltige Ansätze zur dauerhaften Säuberung gefunden werden, die unsere Ozeane vor einem Plastikkollaps bewahren . Die Autoren schlussfolgern: "Die Reduzierung der plastischen Belastungen um 50% in den 10 höchstrangigen Flüssen würde die gesamte Flusslast auf das Meer um 45% reduzieren." Weiterlesen…
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Quelle: Melissa Breyer, Science/Ocean Conservation, Bild: Depositphotos/dimaberkut, Text: Tine Esser