Nachhaltige Sauberkeit: So wird es umweltfreundlich hygienisch rein

Der Fußboden gehört zu den am stärksten beanspruchten Bereiche im Haushalt. Täglich kommt er mit zahlreichen Verunreinigungen in Berührung. Hygienische Sauberkeit ist hier besonders wichtig. Das gilt vor allem für Menschen, die zu Hause gerne barfuß laufen oder für Haushalte, in denen kleine Kinder auf dem Fußboden spielen. Für einen hygienisch reinen Fußboden gibt es verschiedene chemische Hilfsmittel. Diese können der Gesundheit und der Umwelt aber empfindlich schaden. Als Alternative stehen umweltfreundliche Möglichkeiten zur Verfügung, um den Fußboden nicht nur oberflächlich sauber, sondern hygienisch rein zu halten.

Wasser sparsam einsetzen

Wasser gehört zu unseren kostbarsten Ressourcen und insbesondere als Trinkwasser und sauberes Brauchwasser wird es immer knapper. Wassersparen gehört deshalb zu den grundlegenden Aspekten eines nachhaltigen Alltags. Der WWF nennt es den „Wasserfußabdruck“ und gibt Tipps, wie dieses kostbare Gut zu schützen ist.

Bei der Reinigung von Fußböden geht es ganz ohne Wasser nicht. Es ist aber möglich, Wasser sparsam einzusetzen und trotzdem ein hygienisch sauberes Ergebnis zu erzielen. Als Vorbereitung auf eine sparsame Bodenreinigung sollten große Fussel, Haare und Schmutzpartikel zunächst mit dem Staubsauber aufgenommen werden. Nach der Beseitigung dieser größeren Bestandteile kann der Fußboden auch mit wenig Wassereinsatz effektiv gereinigt werden.

Experten empfehlen, den Boden für die feuchte Reinigung nur mit Wasser zu besprenkeln und ihn so nebelfeucht zu wischen. Anstelle eines Putzeimers kann das Wasser mit Reinigungszusatz in einem kleinen Messbecher oder einer Tasse aufbereitet werden. Je nach Größe der zu reinigenden Fläche kann diese geringe Menge Flüssigkeit schon ausreichen, um eine gründliche Reinigung zu erreichen.

Auf diese Weise lässt sich nicht nur Wasser sparen. Nebelfeuchtes Wischen schont auch jede Art von empfindlichen Fußbodenbelägen, insbesondere Laminat und Echtholz. Auch PVC und Vinyl sollten auf diese Weise gepflegt werden. Werden empfindliche Bodenbeläge zu nass gewischt, kann Wasser in Ritzen und Fugen eindringen und den Boden aufquellen lassen. Auch sollte kein Wischwasser auf der Oberfläche stehen.

Wurde der Fußboden mit einer geringen Wassermenge nebelfeucht gewischt, kann anschließend mit einem trockenen Wischtuch nachgearbeitet werden, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

Dampfreiniger als Alternative zum Wischmopp

Dampfreiniger sind eine hygienische Alternative zum herkömmlichen Equipment für die Bodenreinigung. Durch heißen Wasserdampf reinigen sie den Fußboden mit mäßiger Feuchtigkeit und beseitigen durch die hohen Temperaturen mehr als 99 Prozent aller Viren und Bakterien. Dampfreiniger kombinieren dabei die Vorteile des schonenden nebelfeuchten Wischens mit dem Hygieneaspekt des heißen Dampfes.

Moderne Dampfreiniger sind sparsam im Stromverbrauch, da sie schon nach kurzer Aufheizzeit einsatzbereit sind, und verbrauchen nur eine geringe Menge an Wasser. Die Intensität des Dampfes lässt sich meist individuell regulieren, sodass die passende Pflegevariante für jeden Bodenbelag ausgewählt werden kann.

Da der heiße Wasserdampf nicht nur Viren und Bakterien zuverlässig zu Leibe rückt, sondern auch Verschmutzungen löst und anschließend mit dem Wischtuch aufnimmt, kommt diese Variante der hygienischen Bodenreinigen ganz ohne chemische Zusätze oder die Beigabe von ökologischen Reinigungsmitteln aus.

Hausmittel als umweltfreundliche Alternativen zur Chemie

Die Auswahl an Reinigungsmitteln im Fachhandel ist groß. Eine hygienische Reinigung ist mit vielen Produkten möglich, allerdings schaden nicht wenige aufgrund von chemischen Zusatzstoffen der Umwelt und sind auch für die Gesundheit nicht immer unbedenklich. Für eine nachhaltige und gleichzeitig gesundheitsschonende Haushaltsführung stehen vielfältige Hausmittel zur Verfügung, die eine umweltfreundliche Alternative zu Chemieprodukten darstellen.

Zu den absoluten Alleskönnern im Haushalt zählt Essig. Apfelessig oder herkömmlicher Speiseessig sorgen als Beigabe im Putzwasser für eine ebenso gründliche wie hygienische Reinigung. Speiseessig oder Essigessenz müssen vor der Anwendung mit Wasser verdünnt werden. Speiseessig hat je nach Sorte einen Säureanteil von etwa 5 Prozent. Bei Essigessenz liegt dieser bei 20 bis 25 Prozent. Entsprechend muss das Verdünnungsverhältnis zwischen Wasser und Essig beziehungsweise angepasst werden. Bei Essigessenz liegt das Mischungsverhältnis bei eins zu vier (100 ml Essigessenz auf 400 ml Wasser) bei einem Säuregehalt von 25 Prozent und bei eins zu drei (100 ml Essigessenz auf 300 ml Wasser) bei einem Säuregehalt von 20 Prozent.

Auch Essigreiniger auf biologischer Basis sind praktische und vielseitige Helfer im Haushalt. Sie sind bereits so aufbereitet, dass sie unverdünnt angewendet werden können.

Besonders effektiv ist Essig gegen Fett, Kalk und Rost und beseitigt aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung auch Viren und Bakterien zuverlässig. Auf empfindlichen Oberflächen wie Marmor oder Natur- und Sandstein sollte Essigreiniger allerdings nicht angewendet werden, da der hohe Säuregehalt das Material angreifen kann.

Eine ebenso sanfte wie gründliche Alternative zu Essig ist Kernseife. Dieser natürlich Zusatz löst Fett und andere Verschmutzungen zuverlässig und ist gleichzeitig sanft zu empfindlichen Oberflächen. Kernseife kann auch auf empfindlichen Steinfliesen und auf Laminat und Echtholz angewendet werden. Für die Bodenreinigung wird Kernseife in handwarmen Wasser aufgelöst. Anschließend können leichte Verunreinigungen mit nebelfeuchtem Wischen beseitigt werden. Hartnäckigere Verschmutzungen sollten zuvor mit Kernseife angelöst werden. Anschließend kann der gelöste Schmutz ganz einfach mit einem Lappen aufgenommen werden. Bei der Fußbodenreinigung mit Kernseife ist es wichtig, noch einmal mit klarem Wasser nachzuwischen. Anderenfalls kann sich durch die Seife ein Schmierfilm bilden, der Rutschgefahr birgt.

Zitronensäure ist ein zuverlässiger Helfer gegen Kalk. Sie kann verwendet werden, um Kalkflecken auf dem Boden zu beseitigen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, denn empfindliche Bodenbeläge, insbesondere Echtholz und Naturstein, können durch den hohen Säuregehalt Schaden nehmen. Milder, aber nicht weniger effektiv gegen Kalk ist Buttermilch. Wirken Fliesen und andere Bodenoberflächen stumpf und fleckig, können sie mit Buttermilch eingerieben werden. Die natürlichen Inhaltsstoffe der Buttermilch entfernen Kalk und Flecken und verleihen dem Boden neuen Glanz.

Für eine ebenso effektive wie schonende Fugenreinigung eignen sich Zahnpasta oder Backpulver. Das Backpulver wird hierfür in einem Verhältnis von zwei Teilen Wasser auf ein Teil Backpulver zu einer Paste vermengt. Mit einer kleinen Handbürste oder einer alten Zahnbürste eingearbeitet, sorgen diese Hausmittel rasch dafür, dass unansehnlich gewordene Fugen wieder strahlen.

Sanfter Glanz ganz ohne chemische Politur

Durch regelmäßige Reinigung können Fußböden mit der Zeit ihren Glanz verlieren. Insbesondere Holzböden freuen sich regelmäßig über eine Politur, damit sie ihre hochwertige Optik lange behalten. Zu teuren Polituren mit chemischen Inhaltsstoffen muss deshalb aber nicht gegriffen werden. Ein hochwertiges Leinöl erzielt einen mindestens ebenso guten Effekt und schon dabei die Umwelt.

Für den perfekten Glanz sollte der Boden zunächst mit einer Mischung aus Wasser und Essig von Kalk, Fett und Schmutzablagerungen befreit werden. Ist die Oberfläche gut abgetrocknet, kann das Leinöl mit einem sauberen Lappen oder weichen Schwamm in einer dünnen Schicht auf dem gesamten Boden aufgetragen werden. Durch sanftes Einreiben können auch kleine Kratzer im Holz beseitigt werden. Anschließend sollte es mindestens zehn Minuten trocknen. Auf der Oberfläche verbleibende Rückstände können zum Schluss mit einem sauberen Tuch aufgenommen werden.

Die Pflege mit Leinöl eignet sich nicht nur für Echtholzböden. Auch Linoleum kann durch eine Behandlung wieder erstrahlen und von kleinen Rissen und Kratzern befreit werden.

Bildquellen: LightFieldStudios, vaaseenaa (EnvatoElements), Redaktion: red