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Arbeiten im Home Office
Zukunft Homeoffice?

Das neue Normale: Arbeiten im Home Office

Immer deutlicher zeichnet sich ab: Ein Zurück auf den März 2020 wird es nicht mehr geben. Die „neue Normalität“ wird Realität und das bedeutet unter anderem: Leben mit und Arbeiten im Home Office.

Im März im ersten Lockdown ging es insbesondere darum, schnell wieder arbeitsfähig werden. Mit viel Engagement und Kraftanstrengung wurde so das Arbeiten im Home Office realisiert – am Küchentisch, im Schlafzimmer, wo auch immer es ging. Acht Monate später ist die Anfangs-Euphorie gewichen - stattdessen erleben viele Erschöpfungsgefühle, ineffiziente Videokonferenzen mit wenig Erkenntnisgewinn, abgetauchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Unklarheit über die Produktivität. Der anfängliche Sprint ist zum Dauerlauf geworden.

In einer Studie der Netzwerkplattform LinkedIn gaben über 30 % der Befragten an, im Home Office gestresster zu sein als am Präsenzarbeitsplatz. Bei den Führungskräften sind es sogar noch deutlich mehr. Gründe dafür sind längere Arbeitszeiten, der (teils selbst gemachte) Druck, möglichst viel Präsenz zu zeigen, die ständige Erreichbarkeit in der digitalen Welt, das Fehlen der sozialen Kontakte zu Kolleg*innen und das Arbeiten ohne Pausen und Bewegung.  Folgende Tipps können helfen, mental im Home Office fit zu bleiben:

Entspannungsübung im Home Office

Tipp fürs Home Office: Vor oder nach der Arbeit Entspannungsübungen einbauen

  • Den Arbeitstag beginnen oder abschließen mit Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation (siehe auch unseren BLOG-Artikel mit einer Atemmeditation)
  • Nach einer Arbeitseinheit eine kurze Pause einlegen z. B. mit Bewegungseinheiten am offenen Fenster oder einem gesunden Snack (hier kann die Pomodoro-Methode hilfreich sein: 25 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause - gibt’s auch als APP)
  • Öfters mal den Arbeitsplatz wechseln (von der Couch zum Tisch) oder im Stehen arbeiten ist abwechslungsreich und unterbricht die Monotonie
  • Zwischen den online Meetings mindestens 30 Minuten Pause machen zum Nach- und Vorbereiten des nächsten Meetings (da die Fahrzeiten oder Gehzeiten zwischen Präsenzmeetings wegfallen, neigen viele dazu, sich nahtlos von einem online Meeting in das nächste zu klicken)
  •  Virtuelle Pausen mit Kolleg*innen planen, in denen man sich austauscht, Sorgen teilt oder miteinander lacht, ohne direkt über den Job zu sprechen.

Tipps für digitale Führung

Business Videokonferenz

In einer Studie von Kienbaun zum Thema digitale Führung wurden folgende Punkte heraus gefunden: Die Anforderungen an Führungskräfte im digitalen Zeitalter sind vielschichtig, erwünscht sind starke Kommunikatoren, für die der ständige Wandel keine Bedrohung ist, ein Mix aus transformationaler (veränderungsorientierter), strategischer und ethischer (wertschätzender) Führung ist optimal.

Doch wie kann das neue Arbeiten für Führungskräfte gelingen, so dass sie selbst gesund bleiben und die Mitarbeiter*innen zufrieden sind, sich beteiligt fühlen trotz Distanz, sich gemäß ihren Fähigkeiten engagieren können, sich nach wie vor der Organisation verbunden fühlen und sich auch als Teil eines Teams verstehen? Folgende Tipps könnten hilfreich sein:  

  • Konkrete Ziele: Virtuelle Teams über Ziele steuern und regelmäßig den Status abgleichen oder nachzubessern.  
  • Teambuilding: Auch online-Teams sind Teams und müssen sich formen. Dafür stehen virtuelle Möglichkeiten zur Verfügung. Und das wichtigste hierbei ist Kommunikation, das Gespräch suchen, offen sein.
  • Mitarbeiter*innen vertrauen: Virtuelle Führung basiert auf Vertrauen der Führungskraft in die Mitarbeitenden. Dafür ist es wichtig, die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Fähigkeiten der einzelnen Personen zu verstehen und zu akzeptieren. Wir arbeiten hierbei mit Typologien, die helfen, sich selbst in seinem Verhalten besser kennen zu lernen und auch andere besser zu verstehen.
  • Unperfekt ist das neue Perfekte: Wir alle stecken gerade in einer großen Lernkurve und auch Führungskräfte sind Menschen mit Fehlern und Schwächen, über die sie auch sprechen sollten. Hier helfen kollegiale Austauschmodelle.
  • Kommunikation und Partizipation: Das Gespräch suchen, Ehrlichkeit, Begegnung auf Augenhöhe, Offenheit für das Neue, Experimente zulassen, Inspiration fördern, Echtzeitfeedback, Agilität vorleben, Menschen einbinden und zur Veränderung motivieren. 

Bleiben Sie zuversichtlich, positiv und gesund.

Quellen: Bilder: Depositphotos/gpointstudio, VitalikRadko, amornchaijj, Text: Elke Susanne Sieber, Systemischer Business Coach für Transformation und Leadership