#stayathome for work
Im Moment bewegt uns kaum ein anderes Thema. Wir brauchen es nicht einmal beim Namen zu nennen. Bereits nach wenigen Wochen mit #socialdistancing und #stayathome zeigt sich, dass die aktuelle Krise ein Einschnitt in unser Leben ist, wie wir ihn bisher nicht kannten. Dennoch müssen wir mit der unsicheren Lage auch in unserem Berufsleben umgehen, das sich momentan vorwiegend zu Hause abspielt. Zu Hause arbeiten und ein oder gleich mehrere Kinder zu betreuen - das kann heiter werden. Zumindest für die anderen Teilnehmer der Video-Konferenzen. Mit diesen Tipps möchten wir Euch für die Organisation von Family & Home-Office wertvolle Tipps und einen Erfahrungsbericht mit auf den Weg geben.
Für uns in der ecowoman-Redaktion ist Home-Office nichts Neues. Da wir von unterschiedlichen Standorten aus arbeiten, und das vorzugsweis aus dem Home-Office, begleiten uns Conficalls, Video-Konferenzen, Remote-Working und Data-Sharing schon immer. Ich persönlich habe schon vor 20 Jahren in Vollzeitanstellung einen Teil meiner Arbeitsstunden von zu Hause erledigen können, da mein Sohn damals noch sehr klein war.
Für viele unter uns ist das allerdings nicht der Fall und viele Arbeitgeber haben sich bisher auch mit den unterschiedlichsten Argumenten dagegen gesträubt. Oft ist es jedoch immer noch die Furcht davor, nicht prüfen zu können, ob der Mitarbeiter nun wirklich arbeitet, auf dem Spielplatz Sandburgen baut oder Wäsche aufhängt. Jetzt müssen Arbeitgeber die Arbeit von Zuhause gezwungenermaßen erlauben und siehe da, das scheint ganz gut zu funktionieren. Gemäß dem Fall, die Technik funktioniert, die Datenleitung ist gut und der Partner springt mal ein, wenn das Konzept bis 15 Uhr beim Chef oder Kunden im Email-Posteingang sein soll.
Doch wie organisiere ich Beruf, Beziehung, Familie, Freunde und Freizeit in Zeiten von Corona? Wir haben in unserem Netzwerk nachgefragt und mit Eva Schröder gesprochen, sie ist Bereichsleiterin von 16 Kinder- und Familienzentren der Pro-Liberis gGmbH aus Karlsruhe und verantwortet die Nachhaltigkeitsstrategie sowie die Netzwerkkoordination des Unternehmens und ist Mutter zweier Töchter (8 und 13 Jahre). Durch ihre vielseitige Tätigkeit stand von Beginn an fest, dass ihre Arbeitszeiten flexibel gestaltet sind, da diese auch Abendtermine, Dienstreisen und manchmal auch Termine am Wochenende beinhalten. Je nach Terminlage arbeitet sie normalerweise zu unterschiedlichen Zeiten, entweder in der Verwaltung, von zu Hause oder mobil. Nun arbeitet sie zu 100% aus dem Home-Office und wird dabei tatkräftig von einer guten IT-Abteilung wie auch von ihrem Ehemann unterstützt. „Sowohl über mein Diensthandy als auch über meinen Laptop nutze ich neben den regulären Programmen Microsoft Teams. Vorteilhaft zur aktuellen Corona-Krisenzeit ist, dass unsere IT- Abteilung bereits seit Jahren über Microsoft Teams eine Struktur aufbaute, die für eine Vernetzung der Mitarbeiter immense Vorteile bietet. In diesem Rahmen sind Videokonferenzen, Abteilungsabsprachen in unterschiedlichen Kanälen, Besprechungs-aufzeichnungen für abwesende Kollegen, Chats sowie das Abspeichern und Teilen von Dokumenten auf kürzesten Wegen möglich“, erklärt Eva Schröder.
Eva Schröder
Momentan sieht jeder Tag anders aus bei ihr. „Das kommt mir persönlich gelegen und bringt weniger Routine, dafür mehr situative Anpassung mit sich. Trotz unserer eingespielten technischen Möglichkeiten fordert uns die Corona-Krise natürlich auch heraus. Hierbei geht es jedoch mehr um den Mangel direkter, persönlicher Kommunikation. Allerdings können wir in gewohntem Rahmen schnell agieren und unsere Kommunikationswege passend gestalten. Gerade in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern und anderen Organisationen ging es in der ersten Woche nach dem Beginn der Epidemie deutlich ruhiger zu. Inzwischen ist die Anzahl der Besprechungen, Konferenzen und Webinare nahezu identisch hoch wie in der Zeit zuvor. Mit den Koordinatorinnen der Kinder- und Familienzentren und anderen internen Abteilungen finden neben der Kommunikation in themenspezifischen Kanälen sowie via Chat zwei Mal wöchentlich Treffen per Videokonferenz statt, sodass der enge Kontakt bestehen bleibt. In Situationen, in denen das nicht ausreicht, finden wir andere Wege und steuern entsprechend nach“, erläutert Schröder weiter.
Die aktuelle Lage trifft Eltern mit Schulkindern insofern drastisch und ungewohnt, dass sie neben dem regulären Arbeitspensum wie nebenbei die Rolle eines Lehrers einzunehmen haben. Bei den Schröders ist das momentan der Papa, der auch zu Hause ist. Wäre er, wie die meisten anderen Partner aktuell, weniger präsent, würden das die gewohnten positiven Homeoffice-Aspekte wie konzentriertes Arbeiten ohne Ablenkungen weitestgehend unmöglich machen. „In Standardphasen kommt mir die flexible Zeiteinteilung sehr entgegen, da ich bedarfsgerecht agieren kann und sie die Möglichkeit bietet, Familie und Beruf zu den jeweils passenden Zeiten zu leben. Was sich an den Kindern, nicht nur an den eigenen, beobachten lässt, ist, dass sie durch den plötzlichen Mangel an Reizüberflutung, dem Wegfallen der 8-stündigen Schultage und sämtlicher Freizeitaktivitäten aktuell deutlich entspannter sind. Das färbt sich direkt auf die Familiensituation ab. Dieser plötzliche Stopp der zuletzt überbeschleunigten Welt bringt Regeneration in zumeist überlastete Familiensysteme“, beschreibt Eva Schröder.
Meine Frage, ob sie noch weitere Tipps fürs Home-Office parat hat beantwortet sie folgendermaßen: „Ausbalancieren und mir meinem Rhythmus bewusst zu werden hat mir einiges an Energie geschenkt. Die individuelle Situation an die Arbeits- und Familienrealität anzupassen und beide Bereiche für mich passend zu machen empfand ich als erleichternd. Morgens bin ich am fittesten, da lasse ich die Ideen kommen und nutze den kreativen Flow. Sobald sich das Mittagtief meldet, setze ich mich an die Standardaufgaben und arbeite bspw. Mails ab. Wenn die Kinder volle Aufmerksamkeit brauchen, versuche ich meine Akkus im Vorfeld insoweit aufzuladen, dass ich davor meinen Kopf mit dem Fahrrad auf Zwischenstationen frei fahre oder mit Musik abschalte. Auch eine kurze Unterbrechung der beiden Bereiche bringt mich zurück zu mir. Ansonsten habe ich mir Multitasking- Aktivitäten inzwischen weitestgehend abgewöhnt und fixiere mich auf „eins nach dem anderen“ um den Stresspegel tiefer zu halten. In Verbindung mit weniger Perfektionismus läuft es bei mir im Großen und Ganzen meistens entspannt“.
Tipps für digitales Arbeiten
Projektsteuerung und zum Informationsaustausch zu zweit oder in Gruppen. Für größere Meetings eignen sich Google Hangouts oder Zoom. Für kollaboratives Arbeiten bietet sich Dropbox, Google Drive an, es gibt ebenfalls Angebote von Microsoft wie Microsoft Teams Viele Anbieter locken gerade mit Gratis-Angeboten aufgrund von COVID-19. Über Stifter-helfen.de bekommen als gemeinnützig anerkannte Organisationen vergünstigte Konditionen für einige dieser Tools.
Wie kann ich gut Video-Konferenzen moderieren? Antworten dazu bekommst du im Artikel vom Heldenrat, ebenfalls mit Links zu Tools in der Online-Moderation, methodischen Hinweisen und Konferenzsystemen.
Jetzt weißt du, wie du dich weiter informieren und gut digital kommunizieren kannst, hast aber nebenbei vielleicht noch die Herausforderung, in der Arbeitszeit Kinder zu betreuen? Antje Hinz vom Verlag Silberfuchs hat auf Facebook tolle Beispiele von Lernplattformen, Wissensportalen, Podcasts etc. für Kinder zusammengestellt. Das Projekt In Safe Hands bietet Übungen zum Download, damit die Zuhausezeit zur Stärkung der Kinder und Familie genutzt werden kann.
Ganz wichtig neben all dem Neuen ist: Bleibt in Kontakt – mit dem Arbeitskolleg*innen, mit den Nachbar*innen, mit dir selbst. Das bUm – Raum für die engagierte Zivilgesellschaft in Berlin-Kreuzberg bietet z. B. Meditationen, die sonst in der Community stattfinden, durch Zoom nun digital an. Es gibt aber auch Apps wie 7Mind, durch die man in bewegten Zeiten zu mehr Ruhe finden kann und die von manchen Krankenkassen gefördert wird oder für Xing-Mitglieder reduzierte Abos anbietet.
Da unsere digitale Nutzung von Laptop, iPad und Smartphone in der Corona-Krise extrem zugenommen hat, empfehle ich allerdings auch digitale Offline-Zeiten zu zelebrieren, damit unser Gehirn wieder ausreichen Ruhe bekommt, um mit dem Information-Overflow umgehen zu können. The Digital Detox empfiehlt regelmäßig das Smartphone wegzulegen und auszumachen, wenn konzertiertes Arbeiten gefragt ist. Am besten legt man sich in seine Pausen kleine Achtsamkeits-, Meditations- und Yogaübungen, um immer wieder bei sich anzukommen, sich zu erden und Kraft sowie Energie für die nächste Videokonferenz zu sammeln. Für größere Pausen empfiehlt sich ein ausgiebiger Waldspaziergang, Waldbaden oder einfach nur ins Grüne Gras legen und nichts tun.
Unser Extra-Tipp: persönliche Mund- und Nasenmaske
Bei der erdbeerwoche findest du deine persönliche Mund- und Nasenmaske im beliebten Design rot mit weißen Herzen. Sie ist mit einem Gummiband einfach hinter den Ohren zu befestigen und bei 60° waschbar. Wir raten eine Wäsche vor dem ersten Tragen. Diese Maske ist wiederverwendbar, nachhaltig, alltagstauglich und hautfreundlich. Ein hoher Tragekomfort in Kombination mit Verantwortungsbewusstsein für dich und andere. Das Material besteht aus 2-lagiger roter Bio-Baumwolle. Der Mundschutz mit Gummiband wird in Europa hergestellt. Die Masken sind in einer mittleren Größe mit einer Länge von 18cm und einer Breite von 13cm gefertigt und sind daher vor allem für Frauen angenehm zu tragen.
Also – bleibt gesund und #BleibtZuhause!
Eure Ulrike Stöckle
Herausgeberin ecowoman
Quellen: Bilder: Depositphotos/AndrewLozovyi, EdZbarzhyvetsky, fizkes, Text: Ulrike Stöckle
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