1. Home
  2.  › Körper & Geist
  3.  › Gesundheit
Frau mit Magen-Darm Beschwerden
Magen-Darm-Tag 2023

Was tun bei Magen-Darm-Beschwerden?

Beschwerden bei der Verdauung wie Verstopfung, Durchfall oder Blähungen können äußerst unangenehm sein und belasten uns im Alltag. Der Magen-Darm-Tag ist ein jährlicher Aktionstag, der auf die Bedeutungen einer gesunden Verdauung aufmerksam macht und zeigt, wie der Darm fit bleibt. 

Unter einem kranken Darm leidet die Lebensqualität

Am 7. November findet der Magen-Darm-Tag statt. An diesem Aktionstag dreht sich alles um die Verdauungsorgane, die für unsere Gesundheit eine wichtige Rolle spielen. Der Darm ist nämlich nicht nur für die Verdauung verantwortlich. Auch für der Abwehr von gefährlichen Krankheitserregern ist er unverzichtbar. Allein in Deutschland leiden etwa 320.000 Menschen an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, durch die starke Bauchschmerzen oder Durchfällen verursacht werden. Aber auch akute Beschwerden wie Verstopfung oder Blähungen können uns bereits im Alltag aus der Bahn werfen und die Lebensqualität vorübergehend einschränken. In vielen Fällen lassen sie sich mit der richtigen Ernährung und sanften Hausmitteln lindern. So machen Sie ihren Darm wieder fit.

Darm

Das sind die Ursachen für lästiges Sodbrennen

Sodbrennen ist leider häufig die Quittung für eine reichhaltige Mahlzeit. Bemerkbar macht es sich bei den meisten Menschen durch ein Brennen unterhalb des Brustbeins oder als Druckgefühl im Bereich des Magens. Schuld an diesem Gefühl ist die Magensäure, welche in die Speiseröhre schwappt, wenn der Magen voll und somit gedehnt ist. Bei gesunden Menschen verhindert eigentlich eine sogenannte Säurebarriere, dass dies geschieht. Bei einem sehr vollen und gedehnten Magen öffnet sich diese Barriere allerdings. Die Auslöser für Sodbrennen sind sehr individuelle, bei vielen Menschen sind aber Alkohol, Kaffee oder Zigaretten verantwortlich für das Entstehen von Sodbrennen. Auch fettige Kost, scharfes Essen, Schokolade, kohlensäurehaltige Getränke oder Säfte tragen zu Sodbrennen bei. Um nicht nach einer großen Mahlzeit davon gequält zu werden, sollten Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt verspeisen. Wenn das unangenehme Brennen aber schon da ist, können auch Hausmittel helfen. Ein Glas Wasser hilft der Speiseröhre zum Beispiel dabei, die Magensäure wieder in den Magen zu befördern. In Wasser aufgelöstes Natron oder auch Heilerde neutralisieren die Magensäure. Und durch Kaugummi kauen wird die Speiseröhre bewegt und der Magen schneller entleert. Außerdem regt das Kauen die Speichelproduktion an und mithilfe des geschluckten Speichels wird die Magensäure dann aus der Speiseröhre entfernt. Sanfte Helfer bei Sodbrennen können auch eine Teemischung aus Kamille, Melissenblüte und Kümmel sowie Fencheltee oder Kamillentee sein.

Blähungen: Peinlich aber meistens harmlos

Blähungen sind nicht nur äußerst lästig, sondern auch ganz schön peinlich. Eigentlich handelt es sich bei Blähungen um eine ganz normale Körperfunktion, wegen der man sich auch nicht sofort Sorgen machen muss. Je nachdem, wie man sich ernährt, bilden sich auch mal mehr Gase bei der Verdauung. Kohl oder Zwiebeln sind zum Beispiel dafür bekannt, Blähungen zu verursachen. Blähungen entstehen dadurch, dass im Dickdarm während des Verdauungsprozesses täglich zwischen einem halben und einem Liter Gas entstehen. Diese entweichen dann häufig in Form von Blähungen aus dem Körper. Leidensdruck entsteht aber vor allem dann, wenn die Blähungen besonders stark oder schmerzhaft sind. In diesem Fall sollten Sie die Ursachen medizinisch abklären lassen. Bei Unverträglichkeiten wie einer Laktoseintoleranz können etwa starke Blähungen auftreten, die für Betroffene sehr belastend sind. Bei normalen Blähungen können Hausmittel Abhilfe verschaffen. Als wirksam haben sich ein Fenchel-Anis-Kümmel-Tee oder eine Kombination aus Pfefferminzöl und Kümmelöl in Kapselform erwiesen. Auch das Kauen von Petersilienstängeln oder der Verzehr von frischem Ingwer kann die Verdauung anregen und Blähungen vorbeugen. Wärme in Form einer Wärmflasche oder einem Kirschkernkissen entspannt den Darm und lindert Blähungen auf angenehme Art.

Wie bringt man den Darm bei Verstopfung in Schwung?

Ballaststoffreiche Lebensmittel

An Verstopfung zu leiden bedeutet, dass der Stuhlgang fest und klumpig ist, der Darm nur unter starkem Pressen entleert werden kann oder dass es zu weniger als drei Stuhlgängen pro Woche kommt. Eine Verstopfung geht häufig mit anderen Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder Appetitlosigkeit einher und Betroffene können unter starken Bauchschmerzen leiden. Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entstehung einer Verstopfung beitragen können. Dazu gehören Stress, Hormonveränderungen, Medikamente oder eine falsche Ernährung mit schwer verdaulichen Lebensmitteln. Die meisten Menschen nehmen heutzutage viel zu wenige Ballaststoffe zu sich, was eine träge Verdauung zur Folge hat. Bei Ballaststoffen handelt es sich um unverdauliche Bestandteile unserer Nahrung, welche Wasser binden können und im Darm aufquellen. Dadurch erhöht sich das Volumen des Stuhls und die Darmbewegung wird angeregt. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse wie Paprika und Rosenkohl oder Obstsorten wie Äpfel. Ausreichend zu trinken, hilft ebenfalls bei einer gesunden Verdauung. Täglich sollten es etwa 1,5 Liter Wasser oder Tee ohne Zucker sein. Wer bereits an einer Verstopfung leidet, kann leicht abführende Lebensmittel wie Buttermilch, Molke, Kefir oder Joghurt zu sich nehmen. Die darin enthaltene Milchsäure hat gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Darmflora. Weitere Lebensmittel, die bei Verstopfung einen abführenden Effekt haben können, sind Feigen, Ananas, Pflaumen, Kirschen, Sauerkraut oder Apfelessig. Getrocknetes Obst ist übrigens besonders effektiv, weil es einen hohen Anteil an Ballaststoffen besitzt. Viel Bewegung im Alltag bringt den Darm zusätzlich in Schwung. Sobald Sie während einer Verstopfung an starken Bauchschmerzen oder Schmerzen beim Stuhlgang leiden, sollten Sie allerdings einen Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen.

Wodurch wird Durchfall ausgelöst?

Von Durchfall spricht man, sobald mehr als dreimal täglich ein sehr weicher oder flüssiger Stuhlgang mit einer erhöhten Stuhlmenge auftritt. Akuter Durchfall hält nur wenige Tage an, chronischer Durchfall dagegen länger als zwei Wochen. Für Durchfall kann es unterschiedliche Ursachen geben. Meistens sind aber Bakterien- und Virenerkrankungen dafür verantwortlich. Bakterien, welche Durchfall auslösen, finden sich in verdorbenen oder verunreinigten Lebensmitteln. Wenn der Durchfall durch Viren verursacht wird, liegt das hingegen oft an einer Übertragung der Viren von Mensch zu Mensch. Manche Erreger lösen gleichzeitig auch noch Übelkeit und Erbrechen aus. Sobald starker Durchfall länger als drei Tage anhält, Sie gleichzeitig an hohem Fieber leiden oder der Stuhl blutig ist, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Akuter Durchfall verschwindet bei Jugendlichen und Erwachsenen jedoch in der Regel nach wenigen Tagen von selbst. Während dieser Zeit ist es ratsam, zwei bis drei Liter Wasser am Tag zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen. Der Körper sollte außerdem geschont und die Größe der Mahlzeiten nur vorsichtig gesteigert werden. Um das Verdauungssystem nicht zu überfordern, können Sie Mahlzeiten auch in Form von mehreren kleinen Portionen über den Tag hinweg verspeisen. Reis, Bananen und Zwieback sind magenfreundlich und festigen gleichzeitig den Stuhl. Auch ein Brei oder eine Suppe aus leicht verdaulichem Gemüse wie Karotten oder Kartoffeln ist bei Durchfall eine gute Wahl.

Quellen: bayerischer Rundfunk, Verbraucherportal Bayern, Ratgeber Darmgesundheit, AOK, abbvie.de, Bilder: Depositphotos/belchonock, KostyaKlimenko, bit245, Text: Fatma Cevik