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Schauderhafte Zusatzstoffe in Lebensmitteln
Lebensmittelzusätze

Schauderhafte Zusatzstoffe in Lebensmitteln

Läuse-Kot, Frostschutzmittel und Kunststoffe: hinter vielen E-Nummern verbergen sich schauderhafte Inhaltsstoffe, die uns eigentlich aus der Industrie bekannt sind. Kaum zu glauben, dass viele dieser Stoffe auch in Lebensmitteln verwendet werden dürfen. Wir haben sechs der fragwürdigsten Lebensmittelzusätze einmal für dich aufgelistet.

Läuse-Kot in kinder Schoko-Bons

In Kinder Schoko Bons steckt der Lebensmittelzusatzstoff E904, auch bekannt als Schellack. Schellack ist ein Sekret der Lackschildläuse, das sich als Harz auf dem Wirtsbaum der Läuse ablagert und zur Gewinnung abgekratzt wird. Danach wird das Sekret zerkleinert und bis zur Lebensmittelqualität gereinigt. Für ein Kilogramm Schellack wird die Sekretabsonderung von ca. 300.000 Lackschildläusen benötigt.

E 904 steckt jedoch nicht nur in kinder Schoko-Bons, es wird auch als Überzugsmittel für Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Ananas, Melonen, Zitrusfrüchte, Kaffeebohnen, Nahrungsergänzungsmittel und Süßwaren aller Art verwendet.

Treibstoff im Kartoffelbrei

Treibstoff im Kartoffelbrei

Butylhydroxytoluol (BHT), auch als E 320 und E 321 bekannt, ist ein künstliches Antioxidationsmittel, das chemisch mit dem Desinfektions- und Holzschutzmittel Phenol verwandt ist. Butylhydroxytoluol ist extrem hitzebeständig und eignet sich gut für fettreiche Lebensmittel. Es verhindert das Ranzigwerden der Fette und wird daher in Brat- und Frittierfetten, Schmalz, Fischöl sowie in Schaf-, Rinder- und Geflügelfett zur Stabilisierung genutzt. Ebenfalls erlaubt ist es in Fertigwürzmitteln, getrockneten, pulverisierten Kartoffeln, manchen Getreideprodukten und Kaugummi. Auch dürfen Instantsuppen und -soßen, Milchpulver für Automatengetränke sowie Kuchen und Knabbererzeugnisse das chemische Gemisch enthalten.

Normalerweise kennt man Butylhydroxytoluol aus Petrolium-Produkten wie Flugzeugtreibstoff. In großen Mengen kann es zur lebensgefährlichen Blausucht führen, weshalb es in Kinder- und Säuglingsnahrung verboten ist.

Frostschutzmittel

Frostschutzmittel im Brötchen

E 1520 ist die Bezeichnung von Propylenglycol, das heute vorwiegend als 1,2-Propandiol bekannt ist. Propylenglycol wird in der Europäischen Union als Lebensmittelzusatzstoff verwendet und hauptsächlich als Trägerstoff bei der Herstellung von Aromen genutzt. Zu finden ist es in Salat-Dressings, Backwaren, Desserts und Kaugummis. 

Chemisch betrachtet gehört E 1520 zu den Alkanolen und wird in der Industrie als Frostschutzmittel, sowie zur Herstellung von Kunstharzen und Konservierungsstoffen eingesetzt.

Haarige Kekse 

Haarige Kekse

L-Cystein heißt der Zusatzstoff, der auch als E 920 auf der Zutatenliste von Backwaren und Keksen auftaucht. In erster Linie verbessert L-Cystein die Knetfähigkeit von Teigen und wird als Mehlbehandlungsmittel genutzt, da es zudem die Reifezeit des Mehls verkürzt. Darüber hinaus kann Cystein auch den Geschmack herzhafter Lebensmittel verstärken.

L-Cystein ist eine Aminosäure, die natürlicherweise im menschlichen Körper vorkommt. In der Natur kommt L-Cystein vor allem in pflanzlichen Proteinen vor und ist in größeren Mengen in Keratin zu finden. Keratin ist das Haupteiweiß von Horn, Federn, Sehnen und Haaren. Obwohl Cystein aus tierischem Keratin hergestellt sein kann, wird es häufig als künstliches Fleischaroma vegetarischen Produkten zugesetzt.

Kunststoff im Bier

Polyvinylpyrrolidon, auch bekannt als Polyvidon, PVP oder E 1201 ist ein Polymer in der Verbindung Vinylpyrrolidon. Er wird von der Lebensmittelindustrie als Stabilisator und Trägerstoff eingesetzt. Im Grunde ist es ein Kunststoff, der in unverarbeiteter Form als weißes bis hellgelbes Pulver vorliegt und sowohl in Wasser als auch in Alkohol gelöst werden kann. Hauptsächlich wird Polyvinylpyrrolidon als Trägerstoff für Vitamine und Aromen genutzt, aber auch bei der Herstellung von Tabletten und Dragees, sowie Wein und Bier kommt der Stoff zum Einsatz. Polyvinylpyrrolidon hilft unerwünschte Trubstoffe aus den Getränken zu entfernen. Da der Kunststoff bei der Bier- und Weinherstellung im Endprodukt nicht mehr enthalten ist, gilt die Substanz in diesem Zusammenhang jedoch nicht mehr als Zusatzstoff, sondern als technischer Hilfsstoff. 

Frei lösliche Phosphate im Schmelzkäse

Phosphate gehören zu den Allzweckwaffen der Lebensmittelindustrie und verstecken sich gleich hinter mehreren Nummern: E338, E339, E340, E341, E343, E450, E451, E452, E1410, E1412, E1413, E1414 und E1442. Sie werden künstlich hergestellt und als Konservierungs- und Verdickungsmittel, sowie als Stabilisator eingesetzt. Sie bewahren die Farbe mancher Lebensmittel und verhindern das Verklumpen.

Damit Schmelz- bzw. Scheiblettenkäse beispielsweise lange haltbar und butterweich bleibt, werden ihm die künstlichen, frei löslichen Phosphate zugeführt. Diese sind jedoch gefährlich, da sie vom Körper vollständig aufgenommen werden und Gefäßinnenwände beeinträchtigen können. Dadurch können Herzinfarkt und Schlaganfall drohen. Außerdem steigt das Osteoporose-Risiko und die Knochen werden brüchig.

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Quellen: Bilder: Depositphotos/stokkete, Chalabala, belchonock, amastoris, VelikiyZayats, margo555, Text: Meike Riebe