Können Kaffeekapseln aus Aluminium recycelt werden?
Im Büro, im Hotel, zu Hause: Viele Kaffeeliebhaber*innen bedienen tagtäglich eine Kapselmaschine und verursachen dabei automatisch Verpackungsabfälle. Lässt sich das mit einem „grünen“ Gewissen vereinbaren? Hier gibt es einen Einblick in die Recyclingfähigkeit von Aluminiumkapseln.
Der Begriff Kreislaufwirtschaft steht für ein sinnvolles und nachhaltiges Ressourcenmanagement. Recycling soll durch die Einsparung von CO2 das Klima schützen und die natürlichen Ressourcen der Erde schonen, indem die Vorräte an fossilen Rohstoffen länger erhalten bleiben. Neben Kunststoff ist auch Aluminium ein beliebtes Material für die Herstellung von Verpackungen.
Die Recyclingquote für Aluminiumverpackungen in Deutschland aus privaten Haushalten lag laut GVM (Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung) 2018 bei 90,04 Prozent. Das Leichtmetall kommt vor allem bei Getränkedosen und besonders aromatischen Lebensmitteln wie zum Beispiel Schokolade und Kaffee zum Einsatz.
Aluminium lässt sich sehr gut recyceln: Die Kreislaufwirtschaft von Aluminium
Aluminium ist für das Recycling gut geeignet, es ist somit ein Wertstoff. Die Materialgewinnung von Sekundäraluminium, also recyceltem Aluminium, verbraucht wesentlich weniger Energie als die von Primäraluminium. Das Material selbst ist sehr langlebig und flexibel einsetzbar. In den vergangenen Jahren ist die weltweite Nachfrage nach Sekundäraluminium stark gestiegen, Tendenz weiter steigend. Das recycelte Aluminium ist vielseitig einsetzbar und wird vorwiegend in der Bau- und Automobilindustrie verwendet, zum Beispiel für Fensterrahmen oder Motorblöcke.
Auch Kaffeekapseln aus Aluminium, wie die von Nespresso, können nach Gebrauch recycelt werden und finden als Sekundäraluminium (zum Beispiel auch in Taschenmessern, Stiften oder Fahrrädern) ein neues Leben.
Warum Aluminium als Verpackungsmaterial?
Nespresso verwendet Aluminium für seine Kapseln, weil es den Kaffee am besten vor Luft, Licht und Feuchtigkeit schützt – so bleiben die Qualität und das Aroma gut erhalten. Kein anderes Material schützt die empfindlichen Kaffeearomen so wie Aluminium: die Kapsel wirkt wie ein Schutztresor (Wie wird Qualitätskaffee produziert? Lesen Sie hier, wie hochwertiger Kaffee entsteht und welche Voraussetzungen dafür nötig sind.).
Das geringe Gewicht – eine Nespresso Kapsel besteht aus nur etwa einem Gramm Aluminium – bringt zudem ökologische Vorteile, sowohl in der Logistik als auch beim Transport. Außerdem attestiert eine unabhängige Studie des Instituts cyclos-HTP den Kapseln eine sehr gute Recyclingfähigkeit. Für die Recyclingfähigkeit ist in erster Linie wichtig, dass das Kapselmaterial im Sortierprozess erkannt und einer Materialgruppe zugeordnet werden kann. Aluminium Kapseln und damit Nespresso Kapseln erfüllen diese Bedingung: Sie sind optimal für Recycling designt, bestehen nur aus Aluminium und werden daher vom System sehr gut erkannt und zugeordnet. So haben die Kapseln ganz im Sinne der Circular Economy immer wieder ein zweites Leben.
Das Recycling von Kaffeekapseln: So funktioniert's
Bereits seit 1993 sind Nespresso Kapseln freiwillig beim Grünen Punkt lizenziert und können so samt Kaffeesatz über den Gelben Sack, die Gelbe Tonne, die Wertstofftonne oder an Wertstoffsammelstellen entsorgt werden. Weltweit liegt die Recyclingkapazität für Nespresso Kapseln bei aktuell 90 Prozent. In Deutschland liegt sie noch höher: Hier beträgt die Recyclingkapazität bereits seit über 25 Jahren 100 Prozent – denn hierzulande hat jeder Zugang zu einem Gelben Sack, einer Gelben Tonne oder Wertstoffsammelstellen und kann die Kapseln ganz bequem zu Hause oder in der Nähe dem Recyclingkreislauf zuführen. Doch wie genau läuft das Recycling ab?
In den Gelben Säcken und Tonnen werden verschiedene Materialien gesammelt. Moderne Anlagen sortieren dieses Gemisch nach Wertstoffen. Aluminiumhaltige Leichtverpackungen werden über den sogenannten Wirbelstromscheider aussortiert und zu Ballen gepresst. Diese enthalten zu etwa 90 Prozent aluminiumhaltige Verpackungen, die dann zu neuem Aluminium (Sekundäraluminium) recycelt werden können.
Übrigens: Eine Lebenszyklus-Analyse entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Nespresso Kaffees zeigt, dass der Kaffeeanbau sowie die Kaffeezubereitung den größten Anteil an dem CO2-Fußabdruck einer Tasse Kaffee hat. Auch aus diesem Grund setzt das Unternehmen auf die enge Zusammenarbeit mit 110.000 Kaffeebauern in 14 Anbauländern und unterstützt diese dabei, den Premiumkaffee nachhaltig und unter fairen Arbeitsbedingungen anzubauen.
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Stand: Januar 2020
Quellen: Nespresso, Bilder: Nespresso, Text: red
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