5 Tipps für mehr Geld im Portemonnaie
Die Inflation trifft Privatverbraucher aus allen Schichten. Produkte des täglichen Lebens werden immer teurer und oft reicht das Geld am Ende des Monats nicht mehr aus. Umso wichtiger ist es geworden, das eigene Budget optimal zu verwalten und unnötige Kosten auf ein Minimum zu reduzieren. In der Praxis schöpfen viele Haushalte ihr Sparpotenzial noch nicht vollständig aus. Nachfolgend kommen wertvolle Tipps, wie es trotz Preisschock möglich ist, mehr Geld zu sparen.
Zinsen sinnvoll nutzen – wie Sparer jetzt vom Anstieg des Leitzinses profitieren können
Mit den Zinserhöhungen durch die EZB wird versucht, die Auswirkungen der Inflation auf den Verbraucher zu begrenzen. Höhere Zinsen machen sich aber auch in weiteren Bereichen bemerkbar. Betroffen sind beispielsweise Kreditnehmer, die jetzt höhere Zinsen für ein Darlehen zahlen müssen. Umso wichtiger ist es, dass im Falle einer Kreditaufnahme umfassend verglichen wird. Profitabel wird es hingegen für Sparer.
Die Leitzinserhöhung sorgt dafür, dass die Zinsen aufs Tages- und Festgeld so hoch sind wie lange nicht mehr. Eine positive Entwicklung für all jene, die Geld zum Sparen übrig haben und es anlegen können und möchten. Tageszinsen sind grundsätzlich etwas niedriger, haben als Vorteil aber eine große Flexibilität des Geldes. Der Besitzer kann jederzeit darauf zugreifen und das Geld wieder für seine Zwecke nutzen. Festgeld lohnt sich vor allem dann, wenn eine bestimmte Summe auf absehbare Zeit nicht benötigt wird und für einen festen Zeitraum angelegt werden soll.
Doch viele Menschen haben gar nicht die Möglichkeit Geld zu sparen, sondern möchten lediglich ihre Ausgaben reduzieren. Das Ziel dahinter ist, mehr Geld im Monat zur Verfügung zu haben und so womöglich einen kleinen Puffer aufzubauen.
Niemals ohne Vergleich – von der Kreditaufnahme bis zum Einkauf
Im Internet gibt es zahlreiche Vergleichsportale für unterschiedliche Zwecke. Ob beim Einkauf, beim Abschluss eines Vertrages oder bei der Kreditaufnahme, wer vergleicht, spart bares Geld. Die Verbraucherzentrale erläutert, wie solche Preisvergleiche optimal genutzt werden und worauf dabei zu achten ist. Grundsätzlich gilt für alle Haushalte, dass Einkäufe ohne Preisvergleich gemieden werden sollten.
Im Handel herrscht ein hoher Konkurrenzdruck. Verschiedene Anbieter unterbieten sich mit den Preisen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das können sich findige Verbraucher zunutze machen, indem sie für sich das günstigste Angebot auswählen.
Schnäppchenangebote nutzen – die besten Möglichkeiten beim Einkauf zu sparen
Seit Jahrzehnten ist es üblich, Angebotswochen in Supermärkten auszunutzen, um beim Einkauf weniger Geld auszugeben. Das Ende des Sparpotenzials ist damit noch nicht erreicht. Mit der Verbreitung des Onlineshoppings gibt es heute sehr viel mehr Möglichkeiten, um die Summe an der Kasse zu senken. Das trifft auf digitale Einkäufe zu, aber auch auf den Wocheneinkauf im Supermarkt. Nachfolgend stellen wir die besten Sparmöglichkeiten vor, die bei fast jedem Einkauf funktionieren.
Cashback – wenn es bares Geld zurückgibt
Cashback-Aktionen sind äußerst beliebt, da hier bares Geld zurück in die Tasche fließt. Eines der bekanntesten Cashback-Systeme ist die Payback-Karte. Bei jedem Einkauf (teilnehmende Händler beachten), wird ein Teil der bezahlten Summe in Form von Punkten wieder gutgeschrieben. Diese Punkte können dann in Einkaufsgutscheine umgewandelt oder als Bargeld ausgezahlt werden.
Viele Cashback-Angebote funktionieren aber auch ohne die Teilnahme an einem System. So bieten viele Händler selbstständig Rückzahlungen an, wenn bestimmte Produkte gekauft werden. Der Sinn dahinter ist, die eigenen Produkte bekannter zu machen. Ein typisches Cashback-System eines Herstellers sieht wie folgt aus: Wenn der Verbraucher einen Artikel kauft und seinen Kassenbon einscannt, erhält er den Einkaufspreis zurückerstattet. Hier ist die Angabe der Kontonummer erforderlich, außerdem ist die Teilnahme pro Bankkonto und Person nur einmal möglich.
Rabatte & Coupons – an der Kasse reduziert sich die Summe
Sie hängen in Supermärkten aus oder lassen sich auf Sparportalen im Internet finden. Die Rede ist von Coupons, die in den USA längst weit verbreitet sind. Auch hier halt sich „Couponing“ als Sparmethode mittlerweile etabliert und durch geschicktes Kombinieren reduziert sich der Einkaufspreis oft erheblich.
Hier ein Beispiel: Ein typischer Rabattcoupon könnte einen Nachlass von 50 Cent auf ein bestimmtes Produkt versprechen. Erwirbt der Kunde diesen Artikel nun zum regulären Preis von 2,99 Euro, reduziert sich sein Preis mit dem Coupon auf 2,49 Euro. Wartet der Kunde nun allerdings ab, bis der Artikel für 1,99 Euro im Sonderangebot ist, zahlt er mit Coupon nur noch 1,49 Euro. In den sozialen Netzwerken existieren mittlerweile zahlreiche Couponing-Gruppen, wo Rabattgutscheine getauscht und empfohlen werden.
Gedulds-Rabatt mitnehmen – so funktioniert der Geheimtrick
Ein echter Geheimtrick unter Sparfüchsen ist das Spiel mit der Geduld. Wer online shoppt und sich zuvor in seinen Account eingeloggt hat, kann davon profitieren. Wie bei einem gewöhnlichen Einkauf werden Produkte in den Warenkorb gelegt. Anstatt sofort zur Kasse zu gehen, wird der Shopbesuch beendet, die Waren bleiben im Einkaufswagen. Der Händler hat die Absicht, den Kunden doch noch zu einem Kauf zu bewegen. Es ist keine Seltenheit, dass nach einer Zeit von einer Woche die erste Erinnerung kommt. Oft hängt hier ein Rabattgutschein an, um den Kunden zu animieren, den Kauf abzuschließen. Selbst wenn bei der ersten Erinnerung noch kein Rabatt gewährt wurde, lohnt es sich abzuwarten. Erst wenn nach 14 Tagen kein Gutschein versendet wurde, kann der Versuch als gescheitert angesehen werden.
Secondhand ist wieder im Trend – nachhaltig, günstig und relevant
Mit dem vermehrten Bedürfnis nach Nachhaltigkeit hat sich Secondhand wieder etabliert. Setzten die Menschen lange auf Fast-Fashion, ist der Erhalt der Wertschöpfungskette heute wichtiger denn je. Im Internet gibt es zahlreiche Secondhand-Plattformen, auf denen Privatpersonen Möbel, Elektronik und Kleidung verkaufen. Im weitesten Sinne gehört auch Upcycling zu Secondhand, denn hier wird aus bereits vorhandenen Gegenständen etwas Neues gezaubert. Do-it-Yourself spart bares Geld, macht Freude und schweißt die Familie zusammen.
Secondhand ist hierbei keine Einbahnstraße, auch der Verkauf eigener Artikel kann sich lohnen. Wer seinen Kleiderschrank ausmistet, findet fast immer noch einige hochwertige Produkte, die nicht mehr benötigt werden. Auf Onlineflohmärkten werden diese zu echtem Geld und können das monatliche Budget aufstocken.
Wer seine Ausgaben protokolliert, kann sein Budget oft entlasten.
Repair-Cafés in Mode – reparieren statt entsorgen lohnt sich
Deutschland unterliegt dem Wandel von der Wegwerfgesellschaft zur nachhaltigen Mentalität. Dazu gehört auch, dass ein Defekt nicht zwingend den Weg zum Müll zur Folge hat. Elektronische Geräte lassen sich in vielen Fällen mit wenig Aufwand reparieren und noch ein zweites Mal benutzen. Da solche Reparaturen bei Fachhändlern sehr teuer sind, haben Repair-Cafés Hochkonjunktur. Sie versprechen günstige Hilfe und hauchen defekten Artikeln neues Leben ein.
Leihen statt kaufen – wenn gemeinsame Nutzung Geld spart
Es gibt Dinge, die wir im Alltag nur sehr selten brauchen. Ein Paradebeispiel ist die Bohrmaschine. Wie oft kommt diese statistisch gesehen wirklich zum Einsatz? Wer nicht gerade als Heimwerker aktiv ist, nutzt sie höchstens ein oder zweimal pro Jahr. In solchen Fällen lohnt es sich, nicht 100 Euro und mehr für ein Produkt auszugeben, dass sich nicht amortisiert. In guten Nachbarschaften ist es längst üblich geworden, dass solche Artikel geteilt werden. Nicht nur Bohrmaschinen, auch Rasenmäher, große Werkzeuge und vieles mehr wird untereinander weitergegeben und gemeinsam genutzt. Das schont den Geldbeutel und sorgt gleichzeitig für mehr Umweltschutz durch weniger Produktion.
Selbst im digitalen Raum ist die gemeinsame Nutzung von Dingen möglich. Zwar hat der Streaminganbieter Netflix die Weitergabe von Accounts mittlerweile untersagt, bei anderen Anbietern ist gemeinsames Nutzen aber immer noch möglich. Wer also seinen Spotify-Account oder auch das YouTube-Premium-Abo mit Freunden teilt, gibt weniger aus und hat den gleichen Nutzen.
Das Haushaltsbuch – damit werden unnötige Ausgaben schnell ausfindig gemacht
Ein oft belächelter Tipp stammt noch aus Großmutters Zeiten und hat sich bis heute gehalten. Die Führung eines Haushaltsbuches hilft dabei, die eigenen Kosten zu kontrollieren und zu reduzieren. Viele Ausgaben erfolgen unbewusst, addieren sich zum Rest des Monats aber zusammen. Fünf Euro für den Kaffee bei Starbucks, drei Euro für das belegte Brötchen bei Bäcker. Beim spontanen Einkauf macht sich die Summe nicht bemerkbar, hochgerechnet auf den ganzen Monat wird es aber schnell teuer.
Ein Haushaltsbuch hilft dabei, die eigenen Einnahmen den Ausgaben gegenüberzustellen. So lässt sich auf einen Blick ermitteln, wo zu viel Geld ausgegeben wird und wo noch gespart werden kann. Das typische Buch aus Omas Zeit ist heute natürlich nicht mehr nötig. Es gibt zahlreiche Haushaltsbuch-Apps, die auf dem Handy rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Das ist praktisch, denn so kann auch die Ausgabe beim Bäcker direkt eingegeben werden und gerät nicht im Trubel des Alltags in Vergessenheit.
Fazit: Sparen ist bei den gestiegenen Preisen nicht nur möglich, sondern wichtig
Wer nicht gerade zu den absoluten Spitzenverdienern gehört, hat die Auswirkungen der Inflation bereits auf dem eigenen Konto bemerkt. Im Supermarkt sind Preise teilweise um 50 % und mehr gestiegen, der Wocheneinkauf hat sich preislich nicht selten verdoppelt. War das Geld vorher schon knapp, ist es heute kaum mehr möglich, mit dem eigenen Budget alle Kosten zu decken. Umso wichtiger ist es, das vorhandene Sparpotenzial bis zum letzten Cent auszunutzen. Die obigen Tipps funktionieren ohne Einschränkungen und tragen dazu bei, dass die Ausgaben reduziert werden. Verzicht ist beim Sparen nur das letzte effiziente Mittel. Ganz besonders interessant ist die Verringerung von Ausgaben beim Erhalt des Lebensstandards.
Bildquellen: paegagz, stockerthings (EnvatoElements), Redaktion: red