Petition gegen sinnlose Tötung von Nutrias
Nutrias sind mittlerweile auch in Deutschland heimisch. Doch die Bonner Stadtverwaltung betrachtet sie als Schädlinge und lässt die harmlosen Nager töten. Das sagen Tierschützer dazu.
Bonn führt Kampf gegen harmlose Nutrias
Bereits seit einiger Zeit breiten sich die Nutrias in Deutschland aus. Die Nagetiere sind mittlerweile in allen Bundesländern zu finden und leben je nach lokalen Begebenheiten in Schilfnestern oder in Höhlen, die sie in die Uferböschungen graben. Auch in den Bonner Rheinauen fühlen sich die Tiere wohl. Doch die Stadt Bonn geht gegen die harmlosen Tiere vor und lässt sie mittlerweile töten, um die Population der Tiere zu verkleinern. Denn von einigen Menschen werden die aus Südamerika stammenden Nutrias als Schädlinge betrachtet. Seit Beginn der Maßnahmen wurden bereits 59 Nutrias erschossen. Dabei spielen die friedlichen Tiere eine wichtige Rolle für das Ökosystem, indem sie bei der Kontrolle von Wasserpflanzen helfen und zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen.
Empfehlungen werden von der Stadt ignoriert
Bei der Tötung der Nutrias ignoriert die Stadt Bonn Empfehlungen von Tierschützern. Denn es gäbe auch langfristig nachhaltigere Lösungen, wie zum Beispiel das Einfangen und Kastrieren der Tiere. Doch in Bonn geht es scheinbar nur um die möglichst schnelle Minimierung der Nutria-Population. Die Stadt Bonn beruft sich bei dieser Entscheidung auf die Vorgaben der EU-Verordnung zu invasiven Tierarten. Diese Verordnung lasse der Stadt angeblich keine andere Wahl. Eigentlich ist darin aber nur das Management vorgesehen, nicht die Tötung. Außerdem hat die EU-Kommission nicht nur einmal klar gemacht, dass auch eine Unfruchtbarmachung von invasiven Tieren in Frage kommt.
Nutrias brauchen unsere Hilfe
Die Bonner Stadtverwaltung hält die Wiederaussetzung der Nutrias nach der Kastration aber für rechtlich unzulässig. Doch Tierschützer weisen darauf hin, dass es vor allem im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes durchaus möglich ist, die Nagetiere nach der Unfruchtbarmachung wieder auszusetzen. Die Unfruchtbarmachung von Nutrias ist auch nachhaltiger, weil die vor Ort verbleibenden Nager durch ihr territoriales Verhalten die Zuwanderung von neuen Nutrias von außen stoppen. Durch die Bejagung gibt es dagegen keine langfristige Lösung, da die Nutria-Population schon in kurzer Zeit wieder anwachsen wird. In Bonn müssen zum Schutz der friedlichen Nutrias endlich tierfreundlichere Ansätze in Zusammenarbeit mit Organisationen wie zum Beispiel dem Deutschen Tierschutzbund verfolgt werden. Weitere Tötungen der Nutrias sind unvereinbar mit dem Tierschutzrecht, solange keine tierleidfreien Alternativen getestet werden.
Setzten Sie hier ein Zeichen für den Tierschutz
Die Petition „Stoppen Sie die Tötung von Nutrias in der Bonner Rheinaue“ möchte ein Zeichen für mehr Tierschutz setzten und den Nagetieren helfen. Bei change.org können Sie die Petition unterzeichnen. Mit Ihrer Unterschrift wird deutlich gemacht, wie vielen Menschen das Wohl der Nutrias in Bonn am Herzen liegt und dass die Stadtverwaltung endlich ein tierfreundliches Management der Nutria-Population umsetzen muss.
Quelle: chance.org, Deutscher Tierschutzbund, Bilder: Depositphotos/6bears, PantherMediaSeller, Text: Fatma Cevik
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