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Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) © Hans-Jürgen Sessner
Artenvielfalt

Endlich wieder lebendige Gärten dank dieser Aktion

Bienensterben betrifft und alle, denn ohne sie würde das Ökosystem schwere Schäden erleiden. Zum Überleben benötigen sie heimische Wildpflanzen. Um auf ihre Bedeutung aufmerksam zu machen, gibt es jetzt diese neue Aktion der Initiative „Deutschland summt!“

Eine besonders schöne Aktion für den Artenschutz

Um auf die Bedeutung von Wildblumen und Bienen für das Ökosystem aufmerksam zu machen, wird die Bienenschutz-Initiative „Deutschland summt!“ jetzt mit hübschen Pflanzenportraits aktiv. Diese kommen mit einem kurzen, aber informativen Text daher und finden auf Social Media Plattformen bereits großen Anklang. Nun soll die Aktion auch auf Print- und Onlinemedien ausgeweitet werden.

Das Ziel: Wildpflanzen sollen wieder populärer werden und ein Bewusstsein dafür, welche Bedeutung sie für unsere Natur haben, wird geschaffen. Denn im Vergleich zu auffällig blühenden Zierpflanzen sind sie immer mehr in Vergessenheit geraten. Zusätzlich werden sie durch Flächenverlust, Herbizide und Überdüngung immer seltener. Naturgärten sind da ein gutes Mittel, um wieder für mehr wilde Blüten zu sorgen.

ecowoman

Wieso sind Wildpflanzen eigentlich so wichtig?

Wildpflanzen stechen durch ihren pflegeleichten Charakter hervor, denn sie sind an die Klima- und Bodenbedingungen hierzulande angepasst. Ohne sie hätte viele Insekten keine Nahrungsgrundlage und Insekten sind wiederum die Nahrung vieler anderer Tiere. So profitieren 10 bis 80 Tierarten von einer einzigen Wildpflanzenart. Und besonders wichtig sind die Wildblumen auch für Bienen. Viele Wildbienen sind nämlich auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert, wie zum Beispiel die Glockenblumen-Scherenbiene. Wildpflanzen tragen einen unglaublich wichtigen Beitrag zur heimischen Artenvielfalt bei den Tieren bei und sind somit unbedingt zu schützen.

Gibt man den Wildpflanzen eine Chance, wird man schnell entdecken, welche Bereicherung sie auch für den eigenen Garten darstellen. Schließlich gibt es nichts Schöneres als eine bunt blühende Wildblumenwiese, auf der fleißige Bienen und andere Insekten summen und der Natur Leben verleihen. Andere Pflanzen, die in den letzten Jahren in Mode waren, wie etwa großblütige Dahlien, die kaum nahrhafte Pollen enthalten, verlieren da schon schnell an ihrem Reiz.

Das ist die Pflanze des Monats Februar

Der Text zum Pflanzenportrait im Monat Februar wurde dem Schneeglöckchen gewidmet und lautet wie folgt:

Klingeling! Weiße Glöckchen läuten den Frühling ein. Eine der ersten Pflanzen, die dem Winter trotzt, ist das Kleine Schneeglöckchen. Was so zart und gebrechlich klingt, ist hart im Nehmen. Sogar die Blüten des Schneeglöckchens stecken den Frost locker weg!

MabelAmber - Pixabay

Durch ihre weiße Farbe sind sie für uns Menschen auf Schnee unscheinbar. Bestäuberinsekten können sie hingegen deutlich erkennen, weil die Blüten des Schneeglöckchens das UV-Licht stark reflektieren. Diese duften zudem innen stärker als außen, sodass die Frühaufsteherinnen unter den Wildbiene & Co. den richtigen Weg finden.

Haben sich die Samen gebildet, senkt sich der Blütenstand ab, sodass er bequem für Ameisen zu erreichen ist. Die Samen haben ein nährstoffreiches Anhängsel, das Elaiosom, sodass Ameisen die
Samen gerne mitnehmen. Nachdem sie das Elaiosom gefressen haben, werden die Samen entsorgt. Später können sie dort keimen, das Schneeglöckchen kann sich also gut ausbreiten. Am liebsten steht es im Halbschatten und auf eher feuchtem Boden.

Wichtiger Einsatz für biologische Vielfalt geht weiter

Die Initiative „Deutschland summt!“ wurde von der Stiftung für Mensch und Umwelt ins Leben gerufen. Sie ist eine gemeinnützige Stiftung, welche ihren Sitz in Berlin hat und 2010 von Dr. Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer gegründet wurde. Seit Gründung versucht die Stiftung auf die Gefahren des (Wild)Bienensterbens aufmerksam zu machen und mit aktiv dagegen zu wirken. Die Arbeit der Stiftung hat zur Entstehung eines Netzwerks aus mehr als 30 Gemeinden, Kommunen und Landkreisen. Alle Beteiligten sind darum bemüht, ihre Region farbenfroher, attraktiver und lebenswerter zu gestalten zugunsten der biologischen Vielfalt.

Mehr über die Arbeit der Stiftung erfahren Sie unter www.stiftung-mensch-umwelt.de und über „Deutschland summt!“ unter www.deutschland-summt.de

Quelle: Stiftung Mensch und Umwelt, Bild: Depositphotos: FineShine, Hriana, Pixabay-MabelAmber, © Hans-Jürgen Sessner, Autorin: Fatma Cevik