Recycling ist in Deutschland weit fortgeschritten. Aber es gibt noch Verbesserungsbedarf.
Warum ist Recycling gut für die Umwelt?
Jeder Bundesbürger ist dazu aufgefordert, Müll zu sortieren und dem Recycling zuzuführen. Deutschland ist durch das Duale System zum Recycling-Weltmeister geworden. Überall wird Müll umweltschonend wiederverwertet. Doch seltene Metalle wie Platin, oder Monazit landen immer wieder im Abfall.
So viel Papier, Glas, Metall und Plastik wird in Deutschland recycelt
Wiederverwertung ist nichts Neues, sondern ein recht gut bewährtes Instrument der deutschen Abfallpolitik. Etwa 88 Prozent des anfallenden Papiers, 87 Prozent des Glases, 72 Prozent des Metalls und 67 Prozent des Kunststoffes wird heute recycelt.
Deutschland verfügt im Abfallbereich über hohe Entsorgungsstandards. Dank des 1990 eingeführten Dualen Systems wird deutschlandweit, wenn auch regional unterschiedlich, der Müll getrennt.
Beispiel Altpapier: Recycling-Papier benötigt nur halb so viel Energie und 66 Prozent weniger Wasser und auch beim Glas-Recycling wird immerhin 25 Prozent weniger Energie benötigt, als bei der Herstellung von Glas aus Rohstoffen. Laut Publikation des BDE, Bundsverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. konnte die Entsorgungswirtschaft durch Recycling seit 1990 46 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das sind 25 Prozent des seit über 20 Jahren durch viele Programme insgesamt reduzierten CO2-Ausstoßes.
Handys sinnvoll entsorgen
Doch es gibt auch noch Defizite. Sie heißen Platin, Monazit, Lanthanum oder Terbium, stecken etwa in Mobiltelefonen, Flachbildschirmen oder Autos mit Hybrid-Antrieben – und sind alles andere als unbegrenzt verfügbar. Zwar lassen sie sich durchaus wieder verwerten. Doch mangelt es noch an der geeigneten Infrastruktur und zusätzlichen Anreizen, etwa Handys auch fachgerecht zu entsorgen. Laut Herstellerangaben schlummern in deutschen Haushalten mehr als 70 Millionen alter oder defekter Handys. Und viele dieser alten Mobiltelefone landen nach wie vor im Restmüll. Dabei stecken in einer Tonne Mobiltelefone 300 Gramm pures Gold und eine ganze Reihe von extrem seltenen Rohstoffen.
Recycling muss weiter optimiert werden, um die Umwelt vom Abfall noch besser zu entlasten.
Mülltrennung: Immer noch landet Müll in den falschen Tonnen
Auch der Plastikmüll wird in Deutschland optimal recycelt. So entstehen neue Verpackungen, Rohre oder Folien und Fensterrahmen. Allerdings landen, nicht zuletzt auch durch die falsche Mülltrennung der Verbraucher, viele Mengen an Plastik auf Deponien und in der Verbrennung.
Wie Sie die Mülltrennung richtig machen und was in den Restmüll, Biomüll und die gelbe Tonne gehört, erfahren Sie in diesem Artikel.
Recycling: Ein Traum?
Und das wäre der Traum der Abfallpolitiker: Geschlossene Kreisläufe, in denen die verwendeten Materialien in stets gleich bleibender Qualität wiederverwertet werden können. Davon ist man noch ein gutes Stück entfernt, auch wenn man vor allem bei Metallen schon recht nahe dran ist. Denn: Die Rohstoffpreise steigen seit Jahren und der Anreiz zu recyceln wird immer größer. Stahl findet heute eine sehr sinnvolle Verwertung: Aus alten Fahrrädern werden etwa Stahlträger für die Bauindustrie. Die Technik ist auch soweit, dass viele Abfälle automatisiert getrennt und der Wiederverwertung zugeführt werden können.
Um die Umweltbelastung also weiter zu senken, muss vermehrt auch am Anfang der Produktionskette angesetzt werden. Denn gelingt es, Produkte so zu gestalten, dass die Rohstoffe mit vertretbarem Aufwand durch Recycling zurückgewonnen werden können, wirkt sich dies ökologisch wie auch finanziell positiv aus.
Duales System als Erfolgsgarant: sammeln, soritieren und verwerten
In Deutschland wird seit 1990 das System des Dualen Systems praktiziert. Das System sieht vor, dass Wertstoffe mit dem grünen Punkt gesammelt, sortiert und verwertet werden. Insbesondere Altpapier, Kunststoffe, Metall und Glas sollen hierdurch in die Wiederverwertung gelangen.
Sammelstelle im Supermarkt
Viele Supermärkte und Handelsketten haben mittlerweile direkt im Kassenbereich Müllboxen aufgestellt. Das dient dazu, dass nicht benötigte, oftmals sperrige Verpackungen, direkt gesammelt und wiederverwertet werden können. Denn laut Gesetz sind die Händler zur Rücknahme dieser Verpackungen und zur fachgerechten Entsorgung in Deutschland verpflichtet.
Die beste Form des Recyclings spielt indes heute nur eine untergeordnete Rolle: Sie hieße lange Nutzungsdauer und Haltbarkeit der Produkte, etwa bei Mobiltelefonen, die heute kaum eine Saison überdauern.
Viele Kommunen und Entsorgungsdienstleister bringen Broschüren heraus, die dem Verbraucher zeigen, was in welche Tonne oder den gelben Sack gehört.
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Quelle: nachhaltigkeit.org und BDE
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