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Karneval Brauchtum
Närrische Regionalkultur

Karneval oder Fasching , Ursprung und Bedeutung

Am 11.11. beginnt jedes Jahr die Saison für Karneval. Hochzeit für Karneval ist in diesem Jahr die Zeit vom 10. bis 13. Februar. Doch was bedeutet Karneval eigentlich und warum verkleidet man sich an Karneval?

Am Aschermittwoch ist Karneval vorbei und die Fastenzeit beginnt. Zuvor feierte man ausgelassen sechs Tage lang von Donnerstag (Weiberfastnacht) bis Dienstag. Die närrischen Tage werden auch als „Schwellengang“ zur Fastenzeit bezeichnet. Karneval ist die Zeit der Ausgelassenheit und die Fastenzeit sozusagen das Gegenteil davon. Eigentlich startet die Saison der Sitzungen und Maskenbälle am 6. Januar (Heilige Drei Könige), doch gilt der 11.11. als eigentlicher Beginn von Karneval, weil die 11 traditionell die närrische Zahl ist.

Die schwäbisch-alemannische Fastnacht, eine klassische Verkleidung als Hexe oder wilde Gestalt.

Karneval hat eine lange Tradition

Karneval Brauchtum

Der klassische Meenzer Schwellkopp.  ©Martin Bahmann Wikipedia CC BY-SA 3.0

Karneval zu feiern ist ein alter Brauch, der seine Wurzeln bereits im 13. Jahrhundert hat. Ursprünglich sollten mit den Umzügen und Masken an Karneval der Winter vertrieben und die bösen Geister verscheucht werden, die das Wachstum und die Ernte bedrohen.Und es sollten die Geister angezogen werden, die den Frühling bringen.
Die bekanntesten Metropolen für den Karneval sind die Städte Köln, Düsseldorf und Mainz. Jedoch wird auch in anderen Regionen von Deutschland der Karneval gefeiert, dort jedoch oft anders bezeichnet. Geläufige Begriffe für Karneval sind Fasching oder Fastnacht. Sie beschreiben denselben Brauch, werden aber regional bedingt anders ausgedrückt. Das Wort Karneval hat seine Wurzeln eher im Rheinland, Fasching dagegen in Norddeutschland, Sachsen, Brandenburg, Bayern und Österreich. Die bekanntesten Hochburgen sind:

 

 

 

Karneval und seine Formen

-       Der rheinische Karneval, auch als „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet. Sitzungen, Büttenreden, Tänze und die traditionellen Umzüge am Rosenmontag prägen mit viel Humor und politischen Anspielungen die lange Tradition im Rheinland und seinen Regionen.

-       Die schwäbisch-alemannische Fastnacht feiert Karneval im südwestdeutschen Raum. Charakteristisch sind hier die charakteristischen Vermummungen mit traditionellen Masken meist aus Holz und mystischen Darstellungen alter Sagengestalten, Hexen und wilden Gesellen.

-       Die Fulder Foaset ist das bekannteste närrische Treiben mit bunten Spielmannszügen an Karneval in Hessen.

-       Der Münsterländer Karneval feiert traditionsreich mit Umzügen, Elferratswagen und dem Kinderkarnevalszug in Westfalen

-       Der Würzburger Faschingszug in Franken begeistert jedes Jahr mit Motivwagen und volkstümlichen Karnevalsgruppen.

-       Der Hallenfasching in München feiert mit Faschingsbällen und Prunksitzungen.

-       „Fasching op Platt“ ist das Motto vom Karneval im Norden. Der Küsten-Karneval wie in der Hochburg Marne begeistert mit buntem Treiben und südamerikanischen Rhythmen.

 

Kein Karneval ohne Verkleidung

Karneval Brauchtum

Der Hopfennarr aus Meßkirch ©Andreas Praefcke wikimedia  CC BY 3.0

Während in manchen Regionen an Karneval ganz spezielle Masken getragen werden, die beispielsweise an Hexen oder Geister erinnern, ist an Karneval in puncto Kostüm nahezu alles erlaubt. Es sei denn, es handelt sich um eine Mottoparty wie beispielsweise der Lumpenball. Bei solch einer Veranstaltung sollten die Gäste Kostüme aus alten, zerschlissenen Kleidungen tragen.

Was bedeutet „Rosenmontag“ an Karneval?

Höhepunkt von Karneval ist der Rosenmontag, an dem in den Metropolen die Straßenumzüge stattfinden.
Doch woher stammt der Begriff Rosenmontag? 1822 wurde ein Festausschuss ins Leben gerufen, der dem Karneval im Rheinischen neuen Schwung geben sollte. Dieser Ausschuss kam einmal im Jahr zusammen und zwar immer an einem Montag nach dem sogenannten Rosensonntag (der vierte Sonntag in der vorösterlichen Fastenzeit). Der Rosenmontag wird immer 48 Tage vor dem Ostersonntag gefeiert.

Extra-Info

Alaaf oder Helau?

Alaaf und Helau sind die Narrenrufe an Karneval und gelten als Begrüßung während der närrischen Tage. Alaaf wird hauptsächlich in den rheinischen Karnevalshochburgen Köln, Bonn und Leverkusen verwendet. Helau dagegen beispielsweise in Mainz und vielen anderen deutschen Regionen. Übrigens: in Norddeutschland ruft man an Karneval oft ahoi.

Und so feiert der Rest der Welt Karneval:

Trinidad Tobago

In Trinidad und Tobago feiert man mit bunten Kostümen und lauten Blechtrommeln, die Bedeutung geht hier auch ein wenig tiefer, mit den Karnevals Aktivitäten wird nämlich das Ende der Sklaverei gefeiert.

Dänemark

In Aalborg, Dänemark, wird der größte Karneval Nordeuropas gefeiert. Bei der Party und der Parade sind jedes Jahr ca 100.00 Menschen dabei.

Peru

Nicht nur in Rio sondern auch im kleinen Dorf Cajmarca in Peru wird wird kräftig Karneval gefeiert. Der sogenannte Karnevals König führt jedes Jahr die Parade an.

Kanada

In Québec City feiert man Karneval um den Winter zu vertreiben, auch hier gibt es allerhand lustige Paraden und Spiele. Das Lustige hieran ist auch das die Kanadier in Unterwäsche feiern um zu zeigen das ihnen der Winter nichts mehr anhaben kann.

Spanien

Im katalonischen Dorf Solsona in Spanien hat Karneval eine lange Tradition. Dieses Dorf stellte sich nämlich als erstes dem von Franco verhängten Karnevals-Verbot. Hier zu sehen ist der Kampf der verrückten Giganten. So heißen die großen Pappmscheefiguen.

Textquellen: brauchtum.de, derweg.org, narrenlexikon.de, KN-online, Titelbild: ©abbilder flickr CC BY 2.0, Autor: Ulrike Rensch