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Kirschen einkochen, einfrieren, einwecken: In jeder Form gut Kirschen essen
Kalorienarme Powerfrucht

Kirschen einkochen, einfrieren, einwecken: In jeder Form gut Kirschen essen

Kirschen! Süß oder sauer, ein köstlicher und gesunder Leckerbissen. Wenn sie im Juli und August Saison haben, sollten Sie zubeißen. Denn die Früchtchen haben es in sich und sind nicht nur pur ein Genuss. Wir verraten Ihnen, woher Kirschen kommen und welche Kirschsorten es gibt. Erfahren Sie, wo sie auch hierzulande wachsen, was sie so besonders macht und wie Sie aus Kirschen Konfitüre und Marmelade selber machen.

Kirschen gehen gelegentlich zwischen all dem anderen Sommerobst etwas unter, dabei haben sie so viel zu bieten. Gerade im Hochsommer, im Juli und August haben süße wie auch saure Kirschen aus heimischem Anbau ihre kurze Hauptsaison. Da sollte dann jeder zugreifen, denn die Früchte sind nur kurz bei uns erhältlich. Der pro Kopf Verbrauch der vielseitigen Kirschen mit 700 Gramm pro Haushalt ist vergleichsweise gering – Äpfel konsumieren die Deutschen im Schnitt mit 26 Kilogramm am meisten – denn in ihrer Erntezeit gibt es viele schmackhafte Konkurrenten aus der Familien der Beerenfrüchte. Als Bestandteil süßer wie herzhafter Gerichte machen die vitaminreichen Früchte eine gute Figur.

Kirschen aus Deutschland? Woher kommen Kirschen ursprünglich?

Kirschen

Mit diesem Wissen können Sie beim nächsten Kaffeekränzchen, wenn Kirschkuchen serviert wird, punkten: Die Wildkirsche gab es vor allem in Asien, aber auch in Teilen Europas bereits in der Jungsteinzeit. Die Kirsche, so wie wir sie heute kennen und genießen, hat ihren Ursprung hingegen in der Region um das Schwarze Meer herum. Vor über 2000 Jahren brachte der römische Feldheer Lukullus einige Kirschpflanzen aus einem Ort namens der Kerasos, der inzwischen Giresun heißt und in der heutigen Türkei liegt, nach Italien. Der Stadtname Kerasos war schließlich auch der Namensgeber für das Wort „Kirsche“. Viele europäische Sprachen beziehen sich mit dem Namen der kleinen Frucht auf ihren geographischen Ursprung. Von Südeuropa breitete sich die Kirsche schnell bis nach Nordeuropa aus.

Inzwischen wächst die Kirsche weltweit in allen gemäßigten Klimazonen. Die Kirschensaison ist in Deutschland allerdings nur kurz: Heimische Kirschen gedeihen in Deutschland nur von Juni bis August.

Die meisten Kirschensorten wachsen in Deutschland im Süden. Die Kirschanbaugebiete Deutschlands befinden sich in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Wer Kirschen selber pflücken möchte, sollte bei umliegenden Bauernhöfen Ausschau halten. Die Bauern wissen am besten, wann die Kirschen reif sind.

Welche Kirschensorten gibt es?

Eine handvoll Kirschen

Kirsche ist nicht gleich Kirsche und wer glaubt, es gäbe lediglich einen Unterschied zwischen Süßkirschen und Sauerkirschen, irrt.

Alleine von den Süßkirschen gibt es etwa 500 verschiedene Kulturarten: Beliebte Sorten sind die Große Prinzessin, die – wie ihr Name schon vermuten lässt – recht groß ist. Ihr Fruchtfleisch ist fest, der Geschmack süß und optisch zeigt sie sich leicht gelb mit roten Streifen. Die große Prinzessin gehört zu den alten Obstsorten und ist eher auf einem regionalen Bauernmarkt als im Supermarkt zu finden.

Ein anderes süßes Früchtchen ist die Hedelfinger Riesenkirsche. Sie ist besonders groß, hat einen verhältnismäßig kleinen Stein und kommt in einer glänzenden dunkelroten Farbe daher. Sie ist die bekannteste und verbreitetste Kirsche bei uns. Um 1850 herum wurde sie in Hedelfingen entdeckt und wird seit jeher in unserem Land angebaut.

Die Sauerkirsche kommt in 250 verschiedenen Sorten daher, die in Morellen, Amarellen, und Maraskakirsche unterteilt werden. Die bekannteste Vertreterin unter den Sauerkirschen ist die Schattenmorelle. Sie kleidet sich mal in einem helleren, mal in einem dunkleren Rot. Da wir sie oft nur eingelegt im Glas kennen, ist ihre dunklere Erscheinungsform die bekanntere. Im frischen Zustand ist ihr Äußeres glänzend. Das Fruchtfleisch der Schattenmorelle ist schön saftig und ihr Geschmack leicht säuerlich.

Apropos eingelegte Kirschen: Was genau sind eigentlich Amarenakirschen? Auch wenn ihr künstlich wirkendes Erscheinungsbild gelegentlich den Anschein macht, dass sich dahinter ein industrielles Produkt verbirgt, ist ihr Ursprung ein ganz natürlicher. Die Amarenakirsche ist eine schwarze Süßkirsche, die in eine Mischung aus Mandellikör und Zuckersirup eingelegt wird und durch diese Garnitur ihre glänzende Optik erhält.

Die Kirschensorten im Überblick

Süßkirschen (etwa 500 verschiedene Kulturarten)
Beliebte Sorten sind beispielsweise:

  • die Große Prinzessin,

  • Hedelfinger Riesenkirsche

Sauerkirschen (ca. 250 verschiedene Sorten):

  • Morellen (wie die Schattenmorelle)

  • Amarellen (darunter zählt auch Amarenakirsche)

  • Maraskakirsche

Kalorienarme Powerfrucht: Warum Kirschen so gesund sind

Frau isst eine Kirsche

Ernährungsbewusste Menschen machen um süßes Obst manchmal einen großen Bogen. Zu groß scheint die Gefahr, mit einem hohen Fruchtzuckergehalt den Tagesbedarf an Kalorien schnell erreicht zu haben. Bei Kirschen müssen Sie sich darum keine Sorgen machen! 100 Gramm Kirschen – und das ist schon eine recht große Portion – haben lediglich 60 Kilokalorien. Da tauscht man die geliebte Schokolade gleich doppelt so gerne gegen die Süßkirsche ein. Ein gesunder Snack, zu dem man ohne Gewissen jederzeit greifen kann.

Aber auch darüber hinaus hat die Kirsche einiges zu bieten: mit einem Vitamin C - Gehalt von 12 - 15 Milligramm pro 100 Gramm und Folsäure, Magnesium, Kalzium, Phosphor, Kalium und Eisen, bringt die Kirsche einige wertvolle Inhaltsstoffe mit. Das Beste an ihr ist aber der hohe Gehalt an Anthocyanen. Das sind natürliche Farbstoffe, die unsere Körperzellen schützen und somit entzündungshemmend wirken und dem Alterungsprozess entgegenwirken. Kirschen, ein wahres Superfood.

Kirschen einkochen, einfrieren, einwecken: Kirschen genießen, richtig lagern und konservieren

Ideal ist es, Kirschen so frisch wie möglich zu essen. Am besten sollten die Stiele noch an den Früchten vorhanden sein, denn dann bleiben sie länger frisch. Wer die Früchte lagern möchte, sollte sie gleich nach der Ernte oder dem Einkauf in den Kühlschrank packen. Dort sind sie ein paar Tage haltbar. Am besten ist es, die Früchte in eine Porzellan- oder Glasschale zu legen, Plastik mögen sie eher nicht und verderben darin schnell. Am umweltfreundlichsten ist es die Kirschen aus Deutschland während der Saison zu kaufen.

Wer auch im Herbst oder Winter noch die Früchte des Sommers genießen möchte, kann Kirschen einfrieren. Hier ist es hilfreich schon jetzt zu wissen, wie Sie die Kirschen anschließend weiterverarbeiten. Wenn die Kirschen beispielsweise in einem Auflauf oder Dessert versteckt werden oder zu Saft oder Kirschmarmelade weiter verarbeitet werden sollen, können Sie die Kirschen schon vor dem Einfrieren entsteinen. Das spart Ihnen später viel Zeit, bietet sich aber nur an, wenn es irrelevant ist, wenn die Kirschen nach dem Auftauen etwas matschig sind.

Wenn sich die Kirschen auch nach ihrem Dörnröschenschlaf in der Tiefkühltruhe noch von ihrer besten Seite zeigen müssen, sollten Sie die mit Stein die Kirschen einfrieren und entsteinen, solange sie noch angetaut sind – das macht das Entkernen leichter. Für beide Einfriermethoden gilt: erst entstielen, dann gründlich waschen und feinsäuberlich abtrocknen.

Kirschen Rezepte: Kirschmarmelade und Kirsch-Quarkspeise selber machen

Nicht nur frisch verzehrt sind Kirschen ein Genuss. Sie sind zudem beliebt als fruchtige Konfitüre, als erfrischender Saft, im Kuchen oder in sommerlichen Obstsalaten. Doch auch zu herzhaften Speisen machen Kirschen etwa als Sauce eine gute Figur. Und: Warum die frischen Früchte nicht einmal in einen ausgefallenen Salat geben? Ihre Gäste werden begeistert sein!
An dieser Stelle stellen wir Ihnen zwei selbst erprobte Rezepte mit Kirschen vor, die wir Ihnen ans Herz legen.

Kirschen einkochen und einwecken: Sauerkirschmarmelade selber machen

Kirschen Rezepte: Kirschen einwecken und Marmelade und Kirsch-Quarkspeise selber machen

Wäre da nicht das etwas lästige Entsteinen der Kirschen, ist eine Kirschmarmelade mit Sauerkirschen im Nu selbst gemacht und lässt sich ganz einfach variieren und abwandeln. Für das Marmelade - Grundrezept benötigen Sie…

Zutaten:

 

1500 g Sauerkirschen 2000 g Gelierzucker
100 ml braunen Rum

Weitere variable Zutaten sind:

  • Anstelle des Rums Amaretto oder Portwein
  • Als Topping: Holunderblüten, Kokosflocken oder Schokostreusel

Weiteres Zubehör:

  • Sterilisierte Gläser

Zubereitung:

  1. Entstielen Sie zunächst die Kirschen, bevor Sie sie anschließend waschen und entkernen. Hacken Sie die Kirschen entweder ganz fein oder zerkleinern Sie sie mit einem Pürierstab grob.

  2. Vermengen Sie die Sauerkirschen mit dem Gelierzucker und kochen Sie sie unter ständigem Rühren auf. Sobald die Masse sprudelnd kocht, sollte sie noch etwa 10 Minuten weiter gekocht werden.

  3. Nehmen Sie den Topf vom Herd und rühren Sie Rum, Portwein oder Amaretto und ggf. ein Topping Ihrer Wahl unter.

  4. Füllen Sie die noch heiße Marmelade mit Kirschen in sterilisierte Gläser um.

Gelierzucker ist nicht Ihre Sache? Entdecken Sie hier, wie Sie Kirschmarmelade ohne Gelierzucker selbst kochen.

Wie Ihre Marmelade immer gelingt, finden Sie hier. Mit dabei: Kreative Marmeladen-Ideen.

Ein Klassiker unter den Desserts: Kirsch-Quark-Auflauf

Zutaten:

 

500 g Süßkirschen oder Sauerkirschen 2 EL weiche Butter
100 g Rohrohrzucker 3 Eier
Vanilleschote 50 g Grieß
500 g Magerquark

Zubereitung:

  1. Heizen Sie den Backofen auf 180 Grad vor.

  2. Zunächst müssen Sie die Kirschen entstielen, waschen und entkernen.

  3. Trennen Sie die Eier und verrühren Sie die Eigelbe mit der Butter.

  4. Geben Sie das Mark der Vanilleschote zusammen mit dem Grieß, den Kirschen und dem Quark in die Fett-Eigelb-Masse und verrühren Sie alles gut.

  5. Schlagen Sie das Eiweiß steif und heben Sie es vorsichtig unter.

  6. Geben Sie alles für circa 45 Minuten in eine gefettete Auflaufform und machen Sie die Stäbchenprobe, bevor Sie den Kirsch-Quark-Auflauf aus dem Ofen nehmen.

  7. Kurz abkühlen und lauwarm oder kalt genießen.

Und für alle, die noch immer nicht genug von Kirschen bekommen können (wie wir ;) ), finden Sie in diesem Artikel noch ein superleckeres Rezept für Kirschkuchen im Glas.

Und denken Sie daran: Bald beginnt wieder die Saison der Kirschen in Deutschland! Greifen Sie zu.

Lassen Sie es sich schmecken!
 

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Quellen: Bilder: Depositphotos/altanaka, Fotosmurf, BestPhotoStudio; Unsplash/Neha Deshmukh, Text: Jasmine Barendt