3, 2, 1 : So wird Ihr Badezimmer plastikfrei
Plastik so weit das Auge reicht. Drogerieprodukte, wie Duschgel, Wattepads, Ohrenstäbchen und Tampons sind in Plastik verpackt und verursachen riesige Müllberge. Für einige Produkte gibt es plastikfreie Alternativen auf dem Markt, andere kann man ganz einfach selber machen. Wie Sie Ihr Badezimmer von Plastik befreien und die Kunststoff-Produkte durch umweltschonende Alternativen ersetzen.
Nachhaltigkeit fängt Zuhause an. Vor allem im Badezimmer findet man neben den zahlreichen Plastikverpackungen auch das tückische Mikroplastik, das sich in der Umwelt anreichert und eine Gefahr für Mensch und Tier darstellt. Riesige Plastikmüllteppiche aus jährlich rund 30 Millionen Tonnen Plastik zieren inzwischen die Ozeane.
Wenn du auf Plastik verzichtest, können Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie sparen nicht nur den Verpackungsmüll, sondern reduzieren gleichzeitig bedenkliche Inhaltsstoffe, wie Bisphenol A und andere Weichmacher. Gute Alternativen zu Plastikverpackungen sind z. B. Glas, Keramik, Edelstahl oder Naturmaterialien, wie Holz.
Viele Menschen haben sich mittlerweile einem plastikfreien Leben verschrieben, andere wissen jedoch noch gar nicht, welche Alternativen es überhaupt gibt. Deshalb kommen jetzt unsere plastikfreien und umweltschonenden Badezimmerartikel. Los geht es mit der Mundhygiene!
Bambus Zahnbürste
(Bild: www.baumfrei.de)
Die Zahnbürste
Inzwischen gibt es eine Reihe Alternativen zur Plastikzahnbürste. So z.B. Zahnbürsten aus Holz, Bambus oder Miswak. Die Borsten bestehen dann aus Nylon4- ein Nylon, das biologisch abbaubar ist – oder Bambusfasern. Bambus ist von Natur aus antibakteriell, so dass sich keine Bakterien oder Schimmel an der Zahnbürste bilden können.
Miswak ist der Zweig des Zahnbürstenbaums und damit eine natürliche und traditionelle Form der Zahnpflege. Miswak enthält von Natur aus Fluoride, Silizium, Calciumsulfat, Gipskristalle, Tanine, Saponine , Vitamin C und Flavonoide.
Plastikfreier Zahnbecher
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Zahnbecher
Plastikfreie Zahnbecher zu finden, ist nicht schwer. Auf dem Markt werden viele dekorative Stücke aus Keramik angeboten, aber auch ein einfaches Wasserglas tut seinen Dienst.
Zahnpasta selber machen
Verpackungsfreie Zahnpasta zu finden, ist fast unmöglich. Es gibt zwar Zahnpasta in der Aluminiumtube, doch auch Aluminium stellt eine Belastung für die Umwelt dar. Zudem bleibt immer ein Rest des Produktes in der Tube zurück. Doch zum Glück kann man gute Zahnpasta ganz leicht selber machen.
Die Zutaten: Aus 2 Teelöffeln Kokosnussöl, 1 Teelöffel Natron, 1 Teelöffel Birkenzucker (Xylit) und 10-15 Tropfen ätherischem Minzöl lässt sich eine wirksame und antibakterielle Zahnpasta herstellen. Wer mag, mischt noch einen ½ Teelöffel Kurkuma dazu. Das macht die Zahnpasta noch pflegender und die Zähne werden sanft aufgehellt.
Plastikfreie Zahnseide
(Bild: www.gruenebude.de)
Zahnseide
Zahnseide gibt es auch im wiederverwendbaren Glasflakon mit Metalldeckel, über den die passenden Stücke einfach abgetrennt werden können. Die Zahnseide von Vömel ist ein reines Naturprodukt aus mit Bienenwachs gewachster Seide.
Wattepads
(Bild: www.gruenebude.de)
Wattepads
Wattepads produzieren Müll, sind meistens in Plastik verpackt und in ihrer Herstellung sehr energieaufwendig. Es gibt nur wenige Firmen, die Abschminkpads aus kontrolliertem Anbau und in biologisch abbaubaren Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen anbieten. Wenn Sie jedoch komplett auf Müll verzichten möchten, können Sie Ihre Abschminkpads auch ganz einfach selber nähen.
Wattestäbchen
(Bild: www.gruenebude.de)
Wattestäbchen
In Reformhäusern und grünen Online-Shops findet man immer häufiger Wattestäbchen in Kartonverpackungen. Zudem bestehen diese Wattestäbchen aus einem Papierschaft und Köpfchen aus Baumwolle, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Körperseife statt Duschgel
(Bild: www.gruenebude.de)
Duschgel
Eine gute Alternative zu den in Plastik verpackten Duschgelen sind Körperseifen. Handgesiedet sind sie frei von synthetischen Tensiden und voller hochwertiger Inhaltsstoffe, die durch ihre rückfettenden Eigenschaften gleichzeitig die Haut pflegen. Außerdem sind Seifen, aufgrund ihrer natürlichen Inhaltsstoffe biologisch abbaubar. Eine milde handgesiedete Seife aus kaltgepressten Ölen ist auch zur Gesichtsreinigung bestens geeignet.
Haarseife statt Shampoo
(Bild: www.waschbaer.de)
Shampoo
Auch zur Haarwäsche sind handgemachte Seifen ideal. Doch Vorsicht! Es sollten spezielle Haarseifen sein, deren Überfettungsgrad nicht zu hoch ist, da sonst ein unschöner Fettfilm auf dem Haar zurückbleibt. Manche Kosmetikhändler, wie beispielsweise Lush, bieten auch feste Shampoos ohne Verpackung oder nachfüllbare Dosen an.
Eine weitere Möglichkeit mit der Sie Chemie und Abfall vermeiden können, ist die „No Poo-Methode“. Dazu werden, je nach Wunsch, Natron oder Roggenmehl und Apfelessig benötigt.
Seifenschale
Traditionelle Keramikschalen sind nicht nur dekorativ, sondern auch umweltschonend in der Herstellung. Seifenablagen aus Holz sind schlicht und schön und die Seifenkissen aus Luffa eignen sich nicht nur als Seifenablage, sondern auch zum Reinigen des Waschbeckens.
(Bilder: www.buerstenwelt.de)
Seifensäckchen
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Seifensäckchen
Seifensäckchen sind ideal, um die Haut zu massieren und Seifenreste zu sammeln, die sich zusammen im Seifensäckchen mühelos beim Waschen verbrauchen.
Die Feuchtigkeitspflege
Hochwertige, kaltgepresste Öle, z.B. Kokos-, Mandel-, Oliven- oder Rosenöl eignen sich hervorragend zur Pflege der Haut und sollten immer in die feuchte Haut einmassiert werden. Zusammen mit dem Wasser bilden die Öle eine Emulsion, die schnell einzieht. Sheabutter ist ebenfalls ein wundervolles Mittel zur Pflege beanspruchter Haut.
Rasierer mit Holzgriff
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Rasieren
Handelsübliche Rasierer haben entweder einen Plastikgriff oder ein komplettes Plastikgehäuse. Doch es geht auch ohne Kunststoff! Ein Rasierer mit Holzgriff ist für alle geeignet, die eine umweltschonende Alternative zu ihrem herkömmlichen Einwegrasierer suchen. Die Klingen können beliebig oft ausgetauscht werden, da der Griff mit allen Mach 3-Klingen kompatibel ist.
Rasierseife
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Rasierseife
Genau wie Körperseife, ist vor allem handgemachte Rasierseife biologisch abbaubar und voller hochwertiger Inhaltsstoffe. Sie wird genauso wie ein Rasiergel aufgeschäumt und am besten mit einem Pinsel aufgetragen. Die pflegenden Inhaltsstoffe der Seife helfen dabei Rasurbrand zu minimieren.
Puderpinsel aus Holz
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Puderpinsel
Ob Rouge- und Blendepinsel oder Flat Top und Kabuki - Puderpinsel aus unbehandeltem Holz und Echthaar sind umweltfreundlicher als ihre Plastik-Zwillinge. Bei der Wahl des richtigen Pinsels sollte man jedoch sehr sorgfältig vorgehen und die Herkunft prüfen. Denn da Naturhaarpinsel überwiegend aus dem asiatischen Raum nach Europa und Deutschland eingeführt werden, bleibt grundsätzlich die Frage offen, unter welchen Bedingungen die Tiere ihrer Haare beraubt werden. Wer Tierleid vermeiden will, sollte besser auf synthetische Pinsel zurückgreifen.
Holzbürste mit Holzstiften
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Die Bürste
Plastik- und Metallbürsten rauen die feine Schuppenschicht der Haare auf und können so für Spliss, Frizz und trockene Haare sorgen. Eine Holzbürste mit Naturborsten oder Holzstiften massiert dagegen nicht nur die Kopfhaut und regt dadurch die Durchblutung an, sondern verhindert gleichzeitig die statische Aufladung der Haare und verteilt den Haartalg vom Ansatz bis in die Spitzen. Das sorgt für schönen Glanz und Pflege. Aber Achtung! Bei einer Bürste aus Naturborsten sollte ebenfalls streng auf die Herkunft geachtet werden.
Klobürste mit Holzgriff
(Bild: www.buerstenwelt.de)
Klobürste
Aus dem Handel kennen wir eigentlich nur die Klobürsten aus Plastik. Doch es gibt auch die umweltschonende Variante mit Holzgriff und wechselbaren Bürstenkopf aus hochwertigem Nylon. Hier landet nur der Kopf im Müll, während der Griff immer wieder verwendet werden kann.
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Quellen: Grüne Bude, Bürstenwelt, Baumfrei, Bilder: Grüne Bude, Bürstenwelt, Baumfrei, Text: Meike Riebe