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Sweatpullover
Dauerbrenner in der Mode

Sweatstoffe – kuschelig-warme Begleiter für die kühle Jahreszeit

Werden die Temperaturen draußen kühler, haben wir häufig das gesteigerte Verlangen nach kuschelig-warmen Stoffen auf der Haut. Ein echter Evergreen sind die sogenannten Sweatstoffe, die es auch in Bio-Qualität und in verschiedenen Varianten gibt. Wer besonders nachhaltig sein möchte, kann im eigenen Kleiderschrank auf Sweatstoff-Entdeckungsreise gehen und den vermeintlich angestaubten Kleidungs-Kuschlern mit wenigen Handgriffen ein neues Fashion-Leben einhauchen.

Sweatstoffe – der Stoff aus den USA ist in fast jedem Kleiderschrank präsent

Die Geschichte des Sweatstoffes geht auf die 1920er-Jahre zurück. Damals wurde nach einem Material gesucht, das Sportler während der Aufwärmphase vor Kälteverlust schützt und gleichzeitig ihren Schweiß zuverlässig aufsaugt. In den Sechzigerjahren wurde der Stoff im sportlichen Pullover-Look auch an den Colleges tragbar und zu einer der US-amerikanischen Stilikonen. Noch heute gibt es die typischen Sweatstoff-Pullover mit aufgesticktem College-Logo oder anderen Designs, die sich optimal mit Rocke, Hose oder Shorts kombinieren lassen.

Mittlerweile wird der Sweatstoff auch in Kombination mit vielen innovativen Materialien beispielsweise Hanf und Co. verwendet. Der sportliche Look ist längst alltagstauglich geworden. Lässig geschnittene Jogginghosen aus Sweatstoff kombiniert mit Boots oder Absatz, dazu ein Shirt aus Hanf oder anderen neuen Materialien – der Vielfalt sind bei den Look-Zusammenstellungen keine Grenzen gesetzt.

Fast jeder hat mit Sicherheit ein Kleidungsstück aus dem weichen Stoff im Schrank, das sich mit einem neuen It-Piece kombinieren lässt. Wer seine kreative Ader ausleben möchte, kann mithilfe der Sweatstoffe auch selbst zum Designer werden.

Hochfunktionelles Material neu gedacht

Es gibt einen wesentlichen Grund, warum Sweatstoff seit Jahrzehnten ein echter Dauerbrenner in der Modebranche ist. Das Material ist nicht nur äußerst robust und lange haltbar, sondern lässt sich leicht tragen und überzeugt mit Flexibilität.

Nicht zu vergessen: das kuschelig-weiche Gefühl auf der Haut. Ist die Unterseite des Stoffes mit einem weichen, leicht angebauten Material versehen, macht sich sofort der wärmende Effekt bereit. Optimal für nasskalte Tage. Die Sweatstoff-Variante für den Winter unterscheiden sich von denen für heißere Tage. Die Innenseite ist typischerweise bei den Herbst-bzw. Wintervarianten geflockt, wodurch sich der wärmende Charakter einstellt.

Für den Sommer sind die Sweatstoffe äußerst beliebt bei sportiv-komfortablen Röcken oder Pullovern, allerdings ohne die gewohnt kuschelig-weiche Innenseite.

Sweatstoff selbst verarbeiten: So leicht kann es gehen

Frau am Nähen

Wer sich die kuschelig-warmen Begleiter in Bio-Qualität von fairen Modelabels wie BE AWARE nicht leisten möchte oder kann, greift selbst zu Schnittmuster, Schere und Nähmaschine. Nachhaltige Mode-Highlights für den Herbst oder Winter in angesagten Farben und Schnitten sind mit ein wenig Kreativität und dem richtigen Sweatstoff gar nicht so schwer realisierbar.

Für maximale Nachhaltigkeit am besten im eigenen Kleiderschrank nachschauen, ob sich dort nicht doch ein Sweat-Kleidungsstück verbirgt, das eine neue Chance verdient. Gut kombinieren lässt sich die klassische Jogginghose auch im Herbst mit dicken Boots oder Gummistiefeln.

Wirkt sie langweilig oder passt ihre Farbe nicht zum aktuellen Trend, einfach mit wenigen Handgriffen für einen Frischekick sorgen. Die Farbe lässt sich auch nachhaltig im Nu ändern. Für einen besonders intensiven Gelbton eignet sich Kurkuma beispielsweise hervorragend. Spinat verleiht der Kleidung abhängig von der Ausgangsfarbe einen tollen Grünton und Kaffee sowie schwarzer Tee sind optimal für braune bzw. schwarze Nuancen.

Färben mit Pflanzen und anderen natürlich gewonnenen Stoffen wird immer beliebter. Vor allem Kurkuma wird aufgrund seiner besonders intensiven Farbkraft häufig eingesetzt. Um Sweatstoff mit Kurkuma zu färben, einfach zwei Liter Wasser (warm) mit einem Esslöffel des gelben Pulvers verrühren. Der Stoff wird hineingegeben und dort gut mit Wasser bedeckt. Vorsicht, am besten Handschuh tragen, denn die gelbe Farbe bleibt sonst lang als unschöner Färbeabdruck auf der Haut zurück.

Abhängig von der gewünschten Farbintensität wird der Stoff ca. 2 Stunden eingeweicht und dann ausgewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Je heller die Ausgangsfarbe beim Sweatstoff, desto leuchtender wird der Gelbton.

Sweatpullover-Upcycling: aus Alt mach Neu

Sweatpullover Upcycling

Nicht mehr getragene Kleidung muss nicht aussortiert werden. Der nachhaltige Gedanke lässt sich mit wenigen Handgriffen und etwas Kreativität auch im Kleiderschrank ausleben. Aus einem Sweatpullover können sogar mehrere neue kuschelig-warme Stücke entstehen.

Die Arme abzuschneiden, ist keine große Herausforderung. Daraus entsteht beispielsweise der modische Sweater mit Kurz- oder Dreiviertelarm, der in Kombination mit einer Langarmbluse auch im Herbst richtig schick aussieht. Die abgeschnittenen Ärmel lassen sich zu modischen Stulpen umfunktionieren, die auch bei kältesten Temperaturen viel Wärme spenden.

Eine kreative Idee ist die nach wie vor angesagte Schalmütze, die aus einem Sweatpullover mit Kapuze entstehen kann. Die Kopfbedeckung sieht nicht nur cool aus, sondern hält auch bei Regen und eisigen Temperaturen richtig warm. Hierfür wird einfach der Hals- und Kapuzenteil abgeschnitten und an den Enden umgenäht. Auch der Rest des Pullovers kann eine modische Renaissance erfahren. Der mittlere Teil lässt sich zum coolen Alltagsbegleiter umfunktionieren, denn Tragebeutel aus Sweatstoff sind nicht nur in der kalten Jahreszeit ein echter Hingucker. Mit dem passenden Zugband wird ein praktischer Tragegriff integriert, der sich auf Wunsch individuell in der Höhe verstellen lässt.

Tipp: Aus Sweatpullover wird Kuschelrock

Aus dem Sweatpullover lässt sich auch ein warmer Rock für die kühle Jahreszeit gestalten. Hierfür muss der Pullover einfach von der linken zur rechten Armbeuge aufgeschnitten werden. Für den optimalen Sitz etwas Bündchenstoff annähen (das klappt mit der Nähmaschine ganz leicht) und schon ist der Rock fertig.

Wer es besonders flexibel mag, kann noch einen Gummizug am Bund einnähen oder den Saum mit anderen Verzierungen verschönern. Rüschen oder eine Zierkante aus Stickereien und anderen Mustern sind mit ein paar Handgriffen schnell erledigt. Viele Nähmaschinen haben sogar vorinstallierte Musterprogramme, um in wenigen Minuten eine saubere Abschlusskante mit individuellen Mustern zu kreieren.

Soll der Rock keine typisch gerade Pulloverform haben, kann er mit ein paar Abnähern schmäler bzw. in A-Linie gestaltet werden. Für einen ausgestellten Rock werden die Seitenteile einfach schräg abgeschnitten.

Der Pullover aus Sweatstoff kann auch zum Minikleid werden. Wer ein zweigeteiltes Kleid aus dem Pullover zaubern möchte, nutzt dafür am besten ein Schnittmuster. Leichter geht es durch einige Abnäher im Taillenbereich des Pullovers, denn dadurch entsteht die typische Kleidoptik. Kombiniert mit einer Leggings oder Wollstrumpfhose, Boots bzw. Stiefeln wird das Sweatkleid zum kuschelig-warmen Herbst-Hit.

Quellen: Bilder: Depositphotos/Im_Yanis, yacobchuk1, Faithie, Text: red