Deutsche Jungunternehmer setzen auf Nachhaltigkeit
Schenken mit gutem Gewissen
Wer wirklich nachhaltig leben möchte, nimmt Abstand von Konsumkultur und Kapitalismus. Dennoch gehört es auch zu unseren Traditionen, Geschenke zu machen und zu erhalten. Es fühlt sich gut an, jemandem eine Freude zu bereiten oder jemanden zu überraschen. Egal ob zu Weihnachten, zum Geburtstag oder einfach so zwischendurch. Wer also auf der Suche nach einem Geschenk ist, sinnlosen Konsum allerdings nicht fördern möchte, sollte sich nach nachhaltigen Alternativen umsehen. Glücklicherweise tut sich in der deutschen Wirtschaft gerade einiges und vor allem Jungunternehmer und Start Ups werden sich der Verantwortung gegenüber der Umwelt immer bewusster und handeln entsprechend.
Regional ist besser
Eine der wichtigsten Regeln für nachhaltiges Schenken ist: Regional ist besser. Produkte, welche regional produziert und verkauft werden, sind immer ökologisch sinnvoller als Importe aus fernen Ländern. Die Transportwege sind kürzer, es werden seltener die Menschenrechte der angestellten verletzt und es unterstützt die lokale Wirtschaft. Wenn es sich dann auch noch um ein kleines oder junges Unternehmen aus der Nähe mit Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt handelt, hat man alles richtig gemacht.
Das etwas andere Fotogeschenk
Vor allem in der Familie schenkt man sich gerne Fotos. Fotoalben, Fotobücher oder ganz einzigartige Variationen von Drucken und Umsetzungen von Bildern. Es ist eine liebevolle und emotionale Geschenkidee, die nie fehl am Platz ist. Eine neue und besondere Möglichkeit ist auch das Erstellen einer Fotofigur aus Acryl, die man sich als Alternative zu den gewöhnlichen Fotorahmen in die Wohnung stellen kann. Der Anbieter Plexipeople verwendet seit diesem Jahr dafür nur noch 100% recyceltes Acryl und stellen sicher dass auch das Endprodukt wieder recycelbar ist. Das verringert den Abfall und reduziert rund 70% des CO2. Dies ist ein wichtiger Schritt, denn es reicht nicht, etwas recycelbar zu machen, wenn das Material nie recycelt wird. Dieser Anbieter macht beides.
Gemüseboxen
Ein super Geschenk ist das Abo einer Gemüsebox. Hier gibt es die verschiedensten Anbieter deutschlandweit oder ganz lokal in der eigenen Ortschaft, Gemeinde oder Stadt. Es kann zwischen verschiedenen Konzepten gewählt werden: Boxen voller gerettetem Gemüse, das nicht mehr top frisch aussieht aber noch wunderbar essbar ist und anderenfalls im Abfall gelandet wäre oder zum Beispiel Gemüse, das nach EU Normen nicht in regulären Supermärkten verkauft werden kann, da es nicht dem „Schönheitsideal“ und vorgegebenen Maßen entspricht. Dies sorgt dafür, dass rund 30% der Ernte aussortiert und nicht selten weggeworfen werden, was eine irrsinnige und unnötige Klimasünde ist. In den Gemüseboxen bekommen krumme Karotten, spektakulär seltsame Kartoffeln und anderes von den großen Verkäufern abgelehntes Gemüse und Obst, eine zweite Chance.
Viele der Bio-Kisten Anbieter setzen außerdem nicht nur beim Inhalt ihrer Lieferung auf Nachhaltigkeit sondern setzen sich für plastikfreie Verpackungen und rundum CO2-neutrale Geschäftsmodelle ein. Ein Abo oder ein Gutschein bei einem der Anbieter ist in jedem Fall ein nachhaltiges und köstliches Geschenk.
Pflanzen - aber bitte nachhaltig
Pflanzen, egal ob für draußen oder drinnen, sind bei fast jedem ein willkommenes Geschenk. Allerdings sollte hier beim Kauf darauf geachtet werden, dass die Anzucht der Pflanzen und Schnittblumen nachhaltig ist und regionale Floristen und Bauern davon profitieren. Zudem sollten sie bestenfalls nicht mit Chemie behandelt worden sein. Hier kann aber der Experte in der Fachhandlung weiterhelfen. Leider kommen aber viele Pflanzen ist Plastiktöpfen. Hier hat das junge deutsche Team von Pottburri an einer Lösung gearbeitet und einen Pflanzentopf entwickelt, der in der Erde zu 100% abgebaut werden kann.
Helfer im Haushalt
Normalerweise käme eine Packung Waschmittel oder ein Schwamm als Geschenk wohl eher weniger in Frage. Die nachhaltigen Alternativen machen jedoch etwas her und inspirieren auch skeptische FreundInnen und KollegInnen von ihrer Wirksamkeit. Ob Waschnüsse, stylische Bienenwachstücher von der lokalen Imkerei, regional handgefertigte Seifen, Naturkosmetik ohne künstliche Zusatzstoffe oder Bürsten aus Holz, sie alle sind eine interessante Abwechslung zu Geschenkkörben oder halbherzigen Dekogegenständen, die lediglich verstauben und eines Tages im Keller oder auf dem Wertstoffhof enden.
Bücher gehen immer
Eines der beliebtesten Geschenke ist und bleiben Bücher. Zu guter Recht, denn sie bringen Freude, Unterhaltung und Bildung. Zwar ist die Produktion von Büchern nicht immer nachhaltig, doch auch hier tut sich langsam was. So verzichten immer mehr Verlage auf die Plastikfolie, in die vor allem Hardcover zum Schutz eingeschweißt waren. Der Verlag Ullstein hat dazu sogar die Aktion „#ohneFolie“ gegründet. Um beim Kauf von Büchern auf Nachhaltigkeit zu achten, sollte sich außerdem nach gebrauchten Büchern umsehen oder die lokale Buchhandlung unterstützen. Eine andere Alternative sind selbstverständlich Bücher, die einen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Natur und indigener Völker weiterbilden.
Periodenprodukte
Alle Menschen mit Uterus, die eine Periode haben, brauchen Hygieneprodukte, um die Kleidung nicht zu verschmutzen und um sich wohl zu fühlen. In der Vergangenheit waren Einweg-Einlagen und Binden, die leider voller Plastik sind, oder Tampons, welche oft mit Bleiche behandelt sind und somit weder gut für die Umwelt noch die sensible Schleimhaut der Intimregion gut sind, gang und gäbe. Hier hat sich mittlerweile viel getan und die Auswahl an nachhaltigen Produkten ist mittlerweile breit gefächert.
Am bekanntesten ist die Menstruationstasse, eine beliebte Alternative zu den Wegwerfprodukten. Sie gilt als nachhaltige Methode, da eine einzelne Tasse hunderte Tampons oder Binden ersetzen kann. Allerdings gerät sie nach dem Abklingen der ersten Euphorie auch ein wenig in die Kritik.
Eine andere Möglichkeit, nachhaltiger mit der Periode umzugehen sind waschbare Binden aus Stoff, welche wiederverwendet werden können, sowie Periodenunterwäsche. Diese speziell gefertigten Hosen sind ebenfalls ein Newcomer auf dem Markt und werben durch ihre lange Lebensdauer mit Nachhaltigkeit. Ein junges deutsches Unternehmen, welche ausschließlich in Europa produziert, sich für soziale Zwecke engagiert und bei den Models auf Diversität setzt, ist Kora Mikino. Solch intime Produkte sollten allerdings nur geschenkt werden, wenn man die Person sehr gut kennt oder sie es sich explizit wünscht. Eine Idee kann hier auch ein Gutschein sein.
Fazit
Desto mehr Nachfrage, desto mehr Angebot wird es geben. Wird beim Kauf auf Nachhaltigkeit geachtet, signalisiert dies der Wirtschaft und den Firmen das Interesse der Kunden und sorgt so langsam für einen Wandel von unten. Jede Kaufentscheidung ist also wichtig und sollte mit Achtsamkeit getroffen werden.
Quelle: red, Bild: Depositphotos: xanya69, VadimVasenin, 5seconds, Text: red
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