Win-win-Situation für Geldbeutel und Ressourcen
Nachhaltigkeit im Alltag wird immer beliebter und leichter umzusetzen. Dazu gehört es beispielsweise, wo immer möglich auf Plastik zu verzichten, das Auto stehen zu lassen und alternative Transportmöglichkeiten zu nutzen, Gebrauchtes zu kaufen. Der Nachhaltigkeitsgedanke hat viele Facetten und ist gut für den Geldbeutel und den ökologischen Fußabdruck. Hier gibt es einige Tipps, wie sich Nachhaltigkeit im Alltag leben lässt und wie das zu einer verbesserten Umwelt beitragen kann.
1. Stoff statt Plastik – so nachhaltig können zwei Tragegriffe sein
Was kann ich im Alltag besser machen, um nachhaltig(er) zu leben? Häufig liegt die Antwort auf diese Frage so nah: den eigenen Beutel (vorzugsweise aus Stoff) mit zum Einkaufen nehmen! Ab 1. Januar 2022 gibt es in Deutschland keine Plastiktüten mehr.
Plastiktüten sind ein globales Problem, denn es gibt zu viele davon in den Gewässern. Der WWF gibt an, dass in den Weltmeeren ca. 4,8 bis 12,7 Millionen t jährlich im Meer landen. Jeder kann durch die Mitnahme seines eigenen Einkaufsbeutels mithelfen, Plastikmüll zu reduzieren.
2. Mode & Co. eine zweite Chance geben
Der nachhaltige Gedanke kann auch beim Kauf von Mode und Co. gelebt werden. Es muss nicht immer der neueste Trend oder die neueste technische Innovation sein. Häufig gibt es gebrauchte Artikel im guten Zustand, welche sogar viel Sparpotenzial mit sich bringen. Mode aus zweiter Hand wird immer beliebter, sodass auch große Modemarken wie H&M oder Zara mitmachen und gebrauchte Bekleidung zurücknehmen, dafür Gutscheine für den Kauf neuer Modelieblinge ausstellen.
Die Nachfrage der Kunden nach gebrauchten Artikeln ist ungebrochen, Tendenz steigend. Wie der Blick auf die Wirtschaftsdaten zeigt, haben 2020 in Deutschland mehr als 41 % der Befragten gebrauchte Artikel erworben. Noch häufiger entscheiden sich Verbraucher aus Polen, Großbritannien, den USA oder Frankreich für Artikel aus zweiter Hand. Schlusslicht bilden die Verbraucher aus Russland, von denen nur 23 % angaben, second-hand zu kaufen.
Der Blick auf den eigenen Dachboden kann sich lohnen. Der Verkauf nicht mehr benötigter Gegenstände schafft nicht nur Platz, sondern lässt auch den Geldbeutel klingeln. Das bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fand heraus, dass durchschnittlich deutschlandweit nicht mehr benötigte Gegenstände von über 1.000 € pro Haushalt schlummern. Wer sie veräußert, schafft Nachhaltigkeit, denn dadurch werden Rohstoffressourcen geschont und Transportwege verkürzt.
3. Bewusst(er) einkaufen gehen
Wer planlos durch den Supermarkt steuert, verliert häufig den Überblick, was er überhaupt einkaufen muss. Ohne Plan werden Lebensmittel oft in zu großen Mengen gekauft, schlimmstenfalls sogar nicht genutzt und weggeworfen. Der Einkaufszettel hilft dabei, die Bestände im eigenen Vorratsschrank stets im Auge zu haben und fehlende Artikel einzukaufen.
Durch den gezielteren Einkauf werden weniger Lebensmittel weggeworfen, was ebenfalls zum Nachhaltigkeitsgedanken beiträgt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft brachte erschreckende Zahlen an die Öffentlichkeit: 2019/2020 wurden durchschnittlich 55 kg Lebensmittel pro Kopf weggeworfen. Den Löwenanteil daran haben mit 34 % Obst und Gemüse, gefolgt von 16 % von gekochten bzw. selbst zubereiteten Speisen, 14 % Backwaren und Brot, 11 % Getränke, 9 % Milchprodukte sowie 7 % Tiefkühl- und Fertigprodukte. 9 % entfielen auf sonstige Lebensmittel.
Jeder kann nicht nur mit der Einkaufsliste, sondern auch bei der sorgsamen Prüfung VOR dem Wegschmeißen helfen, nachhaltiger zu leben. Lebensmittel im Gefrierfach halten sich bei konstanter Temperatur von mindestens -18° beispielsweise 1–12 Monate (Fleisch 3–12 Monate und Fisch ca. 1–3 Monate).
Tipp: Wer saisonal und regional einkauft, shoppt doppelt nachhaltig. Durch die verkürzten Transportwege wird der CO2-Ausstoß verringert. Lange Flugreisen oder Lkw-Staus bleiben dem Ökosystem erspart. Saisonale Lebensmittel helfen ebenfalls, die Ökobilanz zu entlasten. Erdbeeren haben vor allem in den Sommermonaten Saison. Werden sie auch im Frühjahr oder Herbst erntereif produziert, bedeutet das vor allem eins: Anzucht im Treibhaus. Dadurch werden Energieressourcen für die Heizung oder Bewässerung benötigt.
4. Tierisches hin und wieder vom Speiseplan streichen
Tierische Produkte belasten die Umwelt auf vielfache Weise. Für die Produktion des Futtermittels werden beispielsweise oftmals Flächen für andere Anbauprodukte brachgelegt. Die Zusätze auf den Feldern für eine ertragreichere Futtermittelernte können Boden und Grundwasser sowie Luft verunreinigen.
Quellen: Bilder: Depositphotos/LenaNester, Syda_Productions, zi3000, Text: red
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