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Vegan im Urlaub
Reisetipps für Veganer

Vegan im Urlaub: Immer nur Pommes?

Es gibt viele gute Gründe für eine vegane Lebensweise. Während die tierfreie Ernährung zu Hause optimal funktioniert, droht im Urlaub jedoch nicht selten ein Fiasko. Das liegt vor allem daran, dass sich Veganerinnen und Veganer in der gewöhnlichen Gastronomie noch immer wenig berücksichtigt fühlen dürfen. In Hotels stehen die Chancen auf eine rein pflanzliche Versorgung vielerorts ebenfalls schlecht. Mit einigen Tipps und Tricks kann die Reise dennoch ganz leicht zum Highlight werden. 

Selbstversorgung: An den meisten Orten leicht

Viele pflanzlich lebende Menschen entscheiden sich bei der Planung ihres Urlaubs kurzerhand für die Abkehr von Abhängigkeiten und buchen Ferienwohnungen oder -häuser. Grundsätzlich ist das keine schlechte Idee, denn hier kann selbst gekocht werden und über die Zutaten in den Gerichten herrscht keinerlei Ungewissheit.

Auch das Einkaufen funktioniert sowohl innerhalb Deutschlands als auch in den meisten Ländern recht problemlos. Reisende sollten sich dennoch dessen bewusst sein, dass das vegane Leben noch nicht überall gleichermaßen stark akzeptiert ist. In manchen Ländern wie beispielsweise Kroatien sieht es rund um Milch- sowie Fleischalternativen abseits größerer Städte recht mau aus. Wer die Chance hat, größere Ketten zu besuchen, sollte diese unbedingt ergreifen. Zum Beispiel bei Carrefour in Frankreich und Spanien sowie bei Lidl in Italien ist es um das vegane Angebot gut bestellt.

Was aber tun, wenn das anvisierte Reiseland oder auch die Region innerhalb eines sonst recht offenen Ziels so gar nichts mit Ersatzprodukten anfangen kann? Wenn sogar im fertigen Pizzateig Milch und Ei stecken und die Brötchen beim Bäcker auf einem gebutterten Blech gebacken werden? In einer solchen Situation waren die meisten Veganer mindestens schon einmal in ihrem Leben. „Einfach mal einen Kompromiss machen“ – das kommt für die überwiegende Mehrheit nicht in Frage. 

vegan Einkaufen am Markt

Wer selbst kochen will kann sich z.B. auf einem Markt mit frischem Obst und Gemüse eindecken.

In diesem Fall bleibt nur die Konzentration auf Dinge, die sowieso und immer vegan sind:

  • Nudeln (natürlich ohne Ei),
  • Gemüse
  • Obst
  • Reis
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • und Pseudogetreide

eignen sich unter anderem, um abwechslungsreiche Mahlzeiten zuzubereiten. Eine tolle Möglichkeit besteht auch darin, größere Bauernmärkte in der Umgebung herauszusuchen und dort frisch einzukaufen. Viele Märkte bieten ein sehr reichhaltiges Sortiment und in manchem Land finden Veganer hier ihr ganz persönliches „Mekka“.

Hotelurlaub: Die Suche nach offenen Gastgebern

Natürlich ist ein Aufenthalt in einer Ferienwohnung nicht unbedingt vergleichbar mit einer entspannenden Auszeit im Hotel. Im Selbstversorger-Domizil müssen sich Urlauber schließlich um alles selbst kümmern, die Räume in Ordnung halten, einkaufen und kochen. Während sich mancher nicht an der Arbeit auf Reisen stört, wünschen sich wiederum andere Veganer Hotels, in denen sie sich gut um- und versorgt wissen können.

Diese zu finden, gleicht je nach Land und Region jedoch der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Überall dort, wo es ländlich wird, wirken vegan lebende Menschen sogar in Deutschland noch wie von einem anderen Stern. Dennoch besteht Hoffnung, denn es gibt einige Hotels, in denen vegane Optionen praktisch serienmäßig in das Angebot integriert wurden. Auf diese Weise sparen sich künftige Gäste lange und umständliche Rückfragen sowie Bitten, doch noch eine Gemüsepfanne zu zaubern, oder Hafermilch auf das Frühstücksbuffet zu stellen.

Da veganes Reisen meist auch mit dem Wunsch nach Nachhaltigkeit verbunden ist, sollten ausgewählte Hotels natürlich auch zu diesem Konzept passen. Mitten in der Clubanlage voller Plastikstrohhalme und mit unveganem Shampoo in der Dusche fühlen sich pflanzlich lebende Urlauber in der Regel weniger wohl. Bei Veganern beliebte Hotels setzen beispielsweise auf alternative Energieversorgung, Naturkosmetik, Bio-Lebensmittel und ein allgemein ressourcensparendes Wirtschaftskonzept. In einer Auflistung veganfreundlicher Hotels, die nix-wie-weg.de zusammengestellt hat, wird dieser Aspekt daher ebenfalls berücksichtigt.

Unterwegs: Sightseeing ohne Magenknurren

Vegan Essen im Restaurant

Mithilfe von praktischen Apps lassen sich vegane Restaurants finden.

Natürlich verbringt niemand seinen gesamten Urlaub ausschließlich im Hotel oder innerhalb der Ferienwohnung. Die Entscheidung für ein Reiseziel fällt schließlich meist, weil es vor Ort viel zu entdecken und zu erleben gibt. Vor der Tür kann es passieren, dass sich die altbekannte Orientierungslosigkeit zurückmeldet, die viele Veganer aus ihrer Anfangszeit kennen.

Also tauchen Fragen auf: „Wo bekomme ich etwas zu essen?“, „Ist dieser Snack am Kiosk wirklich vegan?“, „Warum ist das denn so schwer?“

Wer mit Smartphone verreist, hat die Lösung vielerorts bereits in der Tasche. So gibt es gleich mehrere hilfreiche Apps, mit deren Unterstützung sogar im Allgäu oder an der Ostküste Istriens vegane Unsicherheiten beseitig werden können. Empfehlenswert im Bereich der Restaurantführer sind die Apps „Happy Cow“ und „Vanilla Bean“. Beide zeigen Reisenden, welche Restaurants in ihrem Umkreis vegane Optionen anbieten und unangenehme Fragen erübrigen sich.

Steht für kurze Snacks zwischendurch allerdings nur ein Supermarkt zur Verfügung, oder gibt es lediglich einen Kiosk, taucht ein unbeliebter Gegner der pflanzlichen Ernährung auf: E-Nummern! Fest steht, dass sich wohl niemand die genauen Bezeichnungen, Funktionen und Ursprünge aller verfügbaren Zusatzstoff-Nummer merken kann. Ärgerlich ist das, wenn am Kiosk nur ein Snack vegan zu sein scheint, die E-Nummern allerdings eine abschließende Beurteilung verhindern. Abhilfe schafft in diesem Fall die App „Keinerfliege“. Sie liefert zusätzlich zu Argumentationshilfen, Übersetzungen und Tipps ein kleines E-Nummern-Register, in dem die Herkunft eines Stoffs sofort ersichtlich ist.

Und manchmal bleibt vegan lebenden Menschen schlicht nichts anderes übrig als die guten alten Pommes. Aber auch hier gilt es, Vorsicht walten zu lassen. Manchmal nämlich landen auch tierische Lebensmittel im Frittierfett. In Belgien herrscht darüber hinaus Warnstufe Rot: Hier werden Pommes oft in Schweinefett frittiert. 

Quellen: Bilder: Depositphotos/kadettmann, Alexis84, somegirl, Text: red

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