
Ganz einfach zum Zero Waste Badezimmer
Duschgel und Shampoo Flaschen, Kosmetikverpackungen, Tampons und mehr: Im Badezimmer kommt einiges an Abfall zustande. Das lässt aber mit diesen einfachen Tipps bequem ändern und so wird Ihre Körperpflege endlich nachhaltiger.
Zero Waste im Badezimmer: Tipps für nachhaltigere Körperpflege
Umweltschutz ist ein Thema, welches alle Menschen betrifft. Egal ob du dich dazu entscheidest, Müll zu trennen, dich umweltschonend zu ernähren oder weniger mit dem Auto zu fahren – Ansatzpunkte gibt es viele. Zwar ist es kaum möglich, sich in unserer Gesellschaft ökologisch einwandfrei zu verhalten und gleichzeitig noch am sozialen Leben teilzunehmen. Dennoch gibt es viele Dinge, die man tun kann, um kleine Schritte in die richtige Richtung zu machen.
Niemand ist perfekt, doch auch kleine Taten summieren sich und helfen insgesamt dabei, den Planeten weniger zu belasten. In diesem Zusammenhang ist in den letzten Jahren der Begriff „Zero Waste“ aufgekommen. Dabei handelt es sich um einen Lebensstil, bei dem man versucht, Müll – hauptsächlich Plastikmüll – weitestgehend zu vermeiden. Dies betrifft sämtliche Bereiche des täglichen Lebens. Auch im Badezimmer und bei der Körperpflege fällt oft eine ganze Menge Plastik an, die man mit einigen Gewohnheitsveränderungen deutlich reduzieren kann.
Plastikfreies Badezimmer als Prozess
Die meisten Verfechter der Zero-Waste-Bewegung haben nicht nur ökologische, sondern auch gesundheitliche Gründe dafür, weniger Plastik zu benutzen. So steht insbesondere Mikroplastik im Verdacht, das weibliche Hormonsystem irritieren zu können sowie Krebserkrankungen und Allergien zu begünstigen. Die genaue Faktenlage bezüglich Mikroplastik ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Doch selbst wenn man motiviert ist, Plastik aus dem Badezimmer zu verbannen, geht es oft nicht von heute auf morgen. Manchmal hat man keine plastik- und müllfreien Alternativen zur Hand oder kennt diese noch gar nicht. Sinnvoller als alles rigoros wegzuwerfen und sich zusätzlichen Stress zu machen, ist es daher, nach und nach die Produkte, die man nutzt, durch umweltschonendere Alternativen zu ersetzen.
Bis sämtliche alte Produkte aufgebraucht sind, können aber Monate oder sogar Jahre vergehen – je nachdem, wie viele Kosmetik- und Pflegeprodukte man angesammelt hat und wie häufig man sie benutzt. Wer diesen Prozess beschleunigen möchte, könnte einmal ausgiebig ausmisten und Aussortiertes verschenken oder verkaufen. Wer sich für diesen Prozess ausreichend Zeit nimmt, erlebt oft noch einen positiven Nebeneffekt: Meist wird man im Laufe der Zeit wählerischer damit, was man kauft und verwendet. In der Folge wird oft grundsätzlich weniger konsumiert – schlichtweg, weil man feststellt, dass man weniger Dinge wirklich benötigt.
Nachhaltige Periodenprodukte
Frauen menstruieren im Schnitt etwa 40 Jahre ihres Lebens. Werden dabei herkömmliche Periodenprodukte wie Tampons und Binden genutzt, entsteht eine ganze Menge Müll. Insbesondere da Tampons zu einem großen Teil aus Kunststoffen bestehen, sind sie alles andere als umweltschonend. Davon abgesehen enthalten viele Tampons auch giftige Inhaltsstoffe wie Glyphosat, die über die Vaginalschleimhaut direkt in den Körper gelangen können. Glücklicherweise ist eine nachhaltige Menstruationshygiene heutzutage gar nicht so schwer.
Periodenunterwäsche zum Beispiel sieht aus wie normale Unterwäsche, enthält jedoch eine saugfähige Einlage, die das Periodenblut auffängt. Nach jedem Gebrauch sollte die Unterwäsche mit kaltem Wasser ausgespült und anschließend bei 40 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden - somit wird sie vielfach wiederverwendbar. Eine andere Alternative sind Menstruationstassen aus medizinischem Silikon. Die praktischen Becher halten durch den entstehenden Unterdruck und die Beckenbodenmuskulatur in der Vagina fest. Sie fangen so das Menstruationsblut auf und werden in regelmäßigen Abständen ausgeleert und ausgespült. Nach der Periode kocht man sie einfach einige Minuten in heißem Wasser aus.
Seifenstücke: Alles andere als altmodisch
Stehen in deiner Dusche auch so viele verschiedene Plastikfläschchen mit Reinigungs- und Pflegeprodukten herum? Duschgel, Shampoo, Spülung, Haarkuren, Peelings – alles in Plastik verpackt und alles einzeln? Die meisten dieser Produkte bekommt man in Papier verpackt oder ganz ohne Verpackung als praktische Seifenstücke. Diese enthalten nicht nur meist weniger chemische Zusatzstoffe, sie sind auch deutlich ergiebiger. Werden die Haare nicht mit starken Reinigungsmitteln behandelt, fetten sie meist irgendwann auch weniger nach, sodass du sie insgesamt seltener zu waschen brauchst. Das tut deinen Haaren und der Umwelt gleichermaßen gut. Viele Haarwaschseifen sind außerdem vielfältig nutzbar: Als Shampoo, Spülung und zur Hautreinigung zugleich. Wenn die Haare dann eine Extraportion Pflege benötigen, lässt sich eine Haarspülung auch sehr einfach selbst herstellen. Spüle deine Haare nach dem Waschen einfach mit etwas Apfelessig oder Kamillentee aus. Das lässt die Haare schön glänzen und pflegt sie auf natürliche Weise.

Abschminkpads aus Baumwolle
Frauen, die sich täglich schminken, haben dabei häufig einen ziemlichen Verbrauch von Abschminkpads. Werden diese jedes Mal weggeworfen, entsteht viel unnötiger Müll. Nachhaltiger ist es stattdessen, eine wiederverwendbare Alternative zu nutzen. Im Handel gibt es Abschminkpads aus Baumwolle oder Mikrofaser, die du nach dem Gebrauch auswaschen und jahrelang nutzen kannst. Zum Abschminken müssen es übrigens keine teuren Gesichtswässer sein: Etwas Kokos- oder Olivenöl pflegt die Haut und löst selbst wasserfeste Schminke problemlos vom Gesicht.
Quellen: Bilder: Pexels/Karolina Grabowska, Vlada Karpovich, Vanessa Ramirez, cottonbro, Text: red
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