
Nachhaltige Brillen – alles über den neuen Trend
Eine Brille ist für viele Menschen weitaus mehr als nur eine Sehhilfe. Inzwischen ist sie zu einem modischen Statement avanciert, das den eigenen Look stilvoll abrundet. Neben den runden oder eckigen Modellen sind quadratische sowie achteckige Formen mittlerweile angesagt. Ein weiterer Trend weist in Richtung natürliche Stoffe. Längst haben auch die Brillenhersteller erkannt, dass es sich lohnt, vielfach auf nachhaltige Materialien zu setzen. Allem voran stehen die Gestelle, die längst in vielen unterschiedlichen Materialien erhältlich sind. Der nachfolgende Artikel zeigt, was es mit dem Trend der nachhaltigen Brillen auf sich hat.
Nachfrage nach hochwertigen, umweltverträglichen Materialien bei Brillen steigt
Wie aus einer im Jahr 2019 veröffentlichten Brillenstudie hervorgeht, steigt die Zahl der Brillenträger kontinuierlich an. So tragen inzwischen 42 Millionen Erwachsene in Deutschland eine solche Sehhilfe, viele von ihnen dauerhaft. Besonders bei jungen Menschen hat der Anteil der Brillenträger zuletzt stark zugenommen. Viele der in der Untersuchung zum Sehbewusstsein thematisierten Brillenträger nutzen etwa eine Bildschirmbrille mit optimierten Gläsern.
Prozentual mit dem Anteil der Brillenträger steigt auch die Nachfrage nach verträglichen und fairen Materialien. Zwar bestehen modische Lesebrillen mit Wechselbügel für Damen weiterhin aus Kunststoff, doch hüllen sich manche Gestelle inzwischen in recycelte Bio-Materialien. Austauschbare Bügel wie bei den Lesebrillen ermöglichen es jedem, nachhaltige Gestelle in den Alltag zu integrieren.
Auch nach dem Kauf einer neuen Brille hat sich ein ökologisches Umdenken etabliert. Anstelle alte Brillen achtlos in den Restmüll zu werfen, werden sie vielfach gespendet. Selbst die Putztücher werden längst aus Bio-Baumwolle gewonnen, was sie zu einer langlebigen und umweltfreundlichen Alternative macht.
Mitunter kommt auch Zelluloseazetat bei nachhaltigen Brillen zum Einsatz. Zelluloseazetat ist robust, sorgt aber gleichzeitig für ein angenehmes Tragegefühl.
Wodurch sich nachhaltige Brillen auszeichnen
Brillen müssen im Alltag stabil, flexibel und formbar beschaffen sein. Gleichzeitig sollten sie eine gewisse UV-Beständigkeit mitbringen. Nachhaltig produzierte Brillen werden diesen hohen Anforderungen gerecht. Sie unterscheiden sich im Gegensatz zu herkömmlichen Brillen dadurch, dass sie aus recycelten Ressourcen gefertigt sind. Vielfach sind die Materialien auch in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht nachhaltig. Verbraucher können ihr Gestell sowohl beim Optiker vor Ort als auch online kaufen.
Um mit einer Brille die Sehkraft zu verbessern, passen die Hersteller ihre Fassungen den individuellen Kundenwünschen an. Neben quadratischen „Nerdbrillen“ sind runde Retro-Brillen mit farbenfrohen Gestellen besonders angesagt. Auch bei diesen Varianten gilt, die Sehhilfe passend zur eigenen Gesichtsform zu wählen. Zu einer runden Gesichtsform passen eher eckige Brillen. Dementgegen profitiert ein Brillenträger mit kantigen Gesichtszügen tendenziell von Brillen mit Rundgläsern.
Welche umweltfreundlichen Materialien den Brillen-Trend voranbringen
Nachhaltigkeit bei Brillen wird vielfach mit Holz und Horn assoziiert. Vor allem die Hornbrillen gelten schon seit Jahrhunderten als beliebte „Accessoires“ für gut betuchte Konsumenten. Auch Holz hat sich als natürlicher Werkstoff bei Brillengestellen einen Namen gemacht. Anfangs gab es auf dem Markt hauptsächlich massive Modelle zu kaufen. Inzwischen sind die Varianten filigraner und leichtgewichtiger, wodurch sie angenehmer auf der Nase aufliegen.
Zum Einsatz kommen Hölzer wie Ahorn, Ebenholz, Lärche, Nussbaum oder Eukalyptus. Vielfach stammen die Hölzer aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft. Strapazierfähig beschaffen, handelt es sich bei jeder Brille mit hölzernem Gestell um ein einzigartiges Modell. Da die Maserungen individuell verschieden sind, verleihen sie jeder Holzbrille das gewisse Etwas. So umweltfreundlich die Brillen beschaffen sind, beanspruchen sie andererseits eine besondere Pflege. Um das Material zu schützen, bietet es sich an, die Brille in regelmäßigen Abständen mit Wachs zu behandeln.
Fasern in vielen unterschiedlichen Varianten
Ebenso wie innovative Materialien die Mode voranbringen, wirken sie sich auf die Brillenproduktion aus. Stichwort Faser: Reis-, Stroh-, Leinen- oder Hanffasern werden inzwischen als Ausgangsmaterialien verarbeitet. Insgesamt werden die haltbaren Pflanzenfasern auch gerne mit recycelbaren Kunststoffen kombiniert. Auch hierbei setzen die Hersteller auf unterschiedliche Prozesse: Manche konzentrieren sich auf den reinen Abfall-Kunststoff, während andere jeglichen verfügbaren „Plastikmüll“ verwerten. So gibt es bereits konkrete, via 3D-Druck gefertigte Brillen aus alten Armaturenbrettern oder Verkleidungen.
Alle Bemühungen verfolgen das Ziel, Meeresplastik der Umwelt zuliebe zu vermeiden. Aus diesem Grundgedanken heraus entstehen weitere innovative Modelle – auch in der Kategorie der Sonnenbrillen. Hierbei stechen besonders lichtschützende Brillen, die aus wiederverwerteten Kunststoffen sowie alten Fischernetzen bestehen, hervor. Auch Seegras oder andere ungewöhnliche Materialien wie Zuckerrohr oder Kaffeezusatz tragen zu zukunftsfähigen Eigenkreationen bei.
Brillen aus nachhaltigen Materialien sind noch nicht der neue „Branchenstandard“. Und doch sind Hersteller und Träger auf einem guten Weg, mit ihren Modellen umweltfreundlicheres Leben zu ermöglichen.
Kurze Transportwege und nachhaltiges Wirtschaften
Einige Unternehmen bleiben sprichwörtlich bei ihren gewohnten Materialien, setzen jedoch auf eine zunehmende Regionalität. In ihren Fokus rücken kurze Transportwege, die eine solide Basis für nachhaltige Brillenherstellung geben. Optisch merkt man den neuartigen Brillen ihre kurzen Transportwege nicht an. Es gelingt ihnen, mit ihren durchdachten Details und den umweltfreundlichen Materialien zeitlos auszusehen. Oftmals überzeugen die Öko-Brillen mit ihren kräftigen Farbtönen oder einer stylischen Formgebung.
Brillen spenden als sozialer Weg zu mehr Nachhaltigkeit
Neben den neuartigen Modellen leisten auch „alte“ Brillen einen großen Beitrag für die Umwelt. Etwa dann, wenn sie als Spende die Lebensqualität von anderen verbessern. Einige Organisationen verbinden ihre Spendenaktivitäten mit Sozialer Fürsorge, indem sie Langzeitarbeitslose in ihre Aufgabenbereiche integrieren. Auch für Verbraucher selbst lohnt sich die Spende – da sie Ressourcen schont und somit weniger Müll produziert.
Eine solche Spende unter dem Motto „Brille spenden – Sehen schenken“ ist einfach zu bewerkstelligen. Dafür werden möglichst intakte Gläser oder Fassungen per Post gesendet oder persönlich abgegeben. Anschließend verarbeitet die Organisation die Einzelteile weiter. Damit die Sehhilfe möglichst unbeschadet ankommt, sollte sie im Umschlag gut gepolstert sein. Aus ökologischen Gründen empfiehlt es sich, hierbei altes Papier anstelle von Plastikfolie zu gebrauchen. Brillen, die nicht mehr nutzbar sind, können trotzdem teilweise wiederverwertet werden. Dies trifft auf Kunststoff-Brillengläser zu, die in die Wertstofftonne gehören oder auf einem Wertstoffhof abgegeben werden.
Quelle: red, Bilder: Depositphotos: lightwavemedia, belchonock, wedmov, Autor: red
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